Die Erzählerin

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Die Erzählerin

Die Erzählerin

Anita Isiris

Mir schien, die Woche dauerte ewig, und mein Arbeitslosengeld reichte nicht für viel. Ich verbrachte die Abende zu Hause und träumte von Nino. Wie er wohl gewesen war in vollem Saft, voller Kraft? Ob er noch Jungmann war? Was, wenn ich ihn wirklich hoch kriegte? Den erregt keuchenden Nino, den zitternden Nino, dern verlangenden, geilen Nino? Langsam zog ich meinen Pulli aus, knöpfte den BH auf und liess ihn zu Boden fallen. Meine Brüste waren nicht von schlechten Eltern, wirklich nicht. Würde er daran lutschen wollen? Ich zog wieder die durchsichtige Bluse an und zwängte mich in den hautengen, schwarzen Rock.

Ich wagte es. Anita Isiris. “Nackt im Antiquariat” aus der Anthologie “die Schokospalte”. Erotik, mit etwas Literaturgeschichte verbrämt. War es das, wonach Nino gierte? Die Story um Herrn Meylan erregte ihn stark; ich merkte das an seinem Keuchen. Ich hielt inne, blickte prüfend zur Tür, liess das Buch sinken und knöpfte meine Bluse auf. “Komm her, komm...” Ninos Augen leuchteten. Er war nur noch Lust, Verlangen, Geilheit. Was doch ein paar nackte Frauenbrüste auf einen Heranwachsenden für Wirkung entfalten können... Seine angestaute Sexualität. Für mich war Nino etwas Wunderbares. Ungefährlich, weil gelähmt, aber doch strunzgeil und verlangend. Ich habe eher lange Nippel, wie man sich das bei schwarzen Frauen gewohnt ist, “suckable nipples”, wie der Ami sagen würde. Ich legte die “Schokospalte” auf den Stuhl und ging langsam auf Nino zu. Dieser öffnete den Mund; seine Zunge war zu sehen. Was machte ich da? Ungeahnt flink schnellte sein Kopf nach vorn; er erhaschte meine linke Brustwarze und begann inbrünstig zu saugen. “Ahhh, das schmerzt”, schrie ich wohl etwas zu laut. Augenblicklich waren draussen Schritte zu hören. Ich packte meinen Busen ein und konnte mich gerade noch rechtzeitig hinsetzen, als Ninos Mami die Tür öffnete. “Was lesen Sie da?” fragte sie neugierig. “Wir haben einfach gelacht”, antwortete Nino geistesgegenwärtig. “Ahhh, ein Scherz, hat sie gesagt.” Missbilligend starrte seine Mutter auf meine Bluse und deckte die Beine ihres Sohnes liebevoll zu.

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