Esmeralda, die durchgeknallte Ex

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Esmeralda, die durchgeknallte Ex

Esmeralda, die durchgeknallte Ex

A. David

Sie hatten noch eine gemeinsame Wohnung, es war nicht leicht in New York, etwas Vernünftiges, bezahlbares zu bekommen. Als Roy eines Abends nach Hause kam, empfing ihn ein Zettel an der Wohnungstür. „Du willst alles gerecht aufteilen? Habe ich schon gemacht! Esmaralda“.
Ihm schwante nichts Gutes. Sie hatte wirklich alles geteilt. Kissen, Sofa, Sessel, Wandschrank, Pfannen, Wohn- und Esszimmertisch, Betten, sogar einige Pflanzen inclusive Übertöpfen. Ihre Kettensäge hatte ganze Arbeit geleistet. Fotoalben, Sparbücher, Bettwäsche, seine CD- und DVD-Sammlung. Alles säuberlich geteilt. Er zog in ein Hotel, dann sah er sie nur noch einmal beim Scheidungsrichter. Da sie mehr verdiente als er, hatte sie keinerlei Ansprüche gegen ihn. Das Urteil war schnell gesprochen. Das war vor etwa drei Jahren.

Dann hatte Roy Sue kennengelernt. Sue war ganz anders. Bodenständig, gebildet, sie hatte einen Doktortitel in Geschichts-wissenschaften und arbeite in einem New Yorker Museum. Roy hatte sie bei einem Museumsbesuch kennengelernt.

Sie stand vor einem Exponat. Er fand sie attraktiv und sprach sie an. „Verzeihung, Sie stehen sehr interessiert vor diesem Kupferstich. Darf ich Ihnen sagen, dass es die Schlacht von Waterloo zeigt? Das liegt in Europa.“

Sie blickte ihn an, senkte etwas den Kopf, schob die Brille etwas nach vorn und sah ihn über die Ränder der Gläser an.

„Ich weiß“, sagte sie, „ich habe das Exponat gekauft.“

Ihre Stimme faszinierte ihn. Alles oder nichts, dachte er. Er trat auf sie zu, umfaßte ihre Hüften, zog sie an sich ran und küßte sie. Er erwartete jeden Moment, dass sie ihn zurückstieß, aber das Gegenteil war der Fall. Sie schlang einen Arm um seinen Hals und erwiderte den Kuß. Seine Hand schob sich nach oben, er wollte eine Brust ertasten.

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