Es wäre ein so rundes Glück

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Es wäre ein so rundes Glück

Es wäre ein so rundes Glück

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Aus der Quelle die den Fluß gewünschter Verbundenheit erzeugt, fließt das klare Wasser bis hin zur Mündung ersehnter Vereinigung.

Und jetzt, wo er so mit ihr vereint war und sie ihren Unterleib in festen, rhythmischen Bewegungen auf den seinen stieß, da wurde ihm mehr und mehr. Immer fester, immer schneller, rutschte ihr gesamter Leib auf ihm entlang – auf und ab. Ihre Körper, insbesondere an Brust, Bauch und Unterleib, wurden zunehmend schlüpfrig-schweißnaß – und so gleitete sie mit ihrer enormen Beleibtheit auf seinem Körper wie ein Schlitten auf nassem Schnee.
Seine Brust bekam bei jedem Auf einen wonnigen Stoß, der sich durch seinen Hals, bis hin zu seinem Gehirn hervorschoß – und bei jedem Ab, ließ sich von seinen Stimmbändern ein kurzer, fast weinerlicher Laut vernehmen. Er schloß die Augen.
So ein warmes, wohliges Fleisch, stürmisch-bewegend und so herrlich nach Frau riechend. Nein, nicht Frau, sie war nicht bloß eine Frau. Sie war viel mehr: Ihm war sie ein Weib! – Weib! Der bloße Gedanke an dieses alleinige Wort verursachte ihm ein solch erotisches Rieseln, daß er gerne vor Wonne laut aufgeschrien hätte – mit einem Strahlen im Gesicht –, aber er vermochte es nicht.
Doch hier unterbrach sie ihre bewegenden Handlungen, richtete ihren Oberkörper auf und saß somit aufrecht auf ihm. Die intimsten Organe waren jetzt ganz besonders innig miteinander vereint. Er öffnete langsam seine Augen und blickte in ihre.

Blau, himmelblau, weiße Wolken die vorüberziehen, so langsam wie ein Minutenzeiger. Dahinter die Sonne, die warme, die mehr und mehr sich durchschimmert, bis ihr großes, überhelles Licht sich endlich in ganzer Größe zeigt und die Augen schließen läßt, weil es ihnen zuviel ist – an Licht und Wärme.

Liebevoll nahm sie seine Hände und drückte sie an ihre Brüste, die im Verhältnis zu ihrem massigen Gesamtkörper vielleicht etwas zu klein erschienen. Für ihn aber waren es die schönsten –, die er jetzt zart und behutsam massierte.

Wellen, so sanft, so feucht, voll von Behagen, überfluten weich den Körper. Die ganze Geschichte sämtlicher Dramen von Mann und Frau, überfluten die Sinne. Nur Wellen, Wellen von Lust.

Sein rechter Daumen und Zeigefinger spielte mit einer ihrer braunen Knospen und sie bog sich leicht vorn über, zu ihm herunter, um ihm die andere seinem Mund zuzuführen –; seine Zunge begrüßte diese ebenso erwartungsvoll. Sich stark zusammenziehend und hart aufrichtend, wurde diese schöne braune Knospe von seinen Lippen ganz umschlossen. Wie ein ausgehungerter Säugling sog er fest und aufgeregt, als wollte er sich satt trinken. Ein Geschmack wie der frische Duft von reifen Früchten...

„Aber Schatz, was hast du gemacht?"
Diese vertraute Stimme hörte er jetzt von einer ganz anderen Nähe her.
Während er wie trunken seine Augen langsam öffnete, sah er, wie sie mit ihrem dürren, rechten Zeigefinger auf einen feuchten, großen Fleck hinwies, der sich peinlicherweise an einer bestimmten Stelle seiner Pyjamahose befand, und der keinen Zweifel zuließ. Sie lachte ihm ihr helles, Lächeln ins Gesicht, voller Verständnis; aber nicht ohne das verschmitzte, triumphierende Etwas, das er an ihr nicht mochte.
Dann sah er noch wie sie sich umdrehte, auf den Kleiderschrank zu, um sich aus ihrem Sortiment eine von diesen ewigen Hosen der Größe sechsunddreißig, herauszusuchen.

Er schloß wieder die Augen.

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