Et in arcadia ego

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Et in arcadia ego

Et in arcadia ego

Anita Isiris

Dann würde Stöhnen an mein Ohr dringen, spanische Flüsterworte, deutsches Brummen, und dieser verdammte Rhythmus quietschender Matratzen. Ja, und ich, Anita Isiris, würde mal wieder an mir herumspielen, an all den Stellen, an denen ich schon viel zu lange nicht mehr berührt worden bin.

Das Paar verabschiedete sich von mir mit einem Kopfnicken und zog sich ins Schlafgemach zurück, um sich einzurichten. Ich stieg die knarrende Treppe hinunter in die kühle Eingangshalle, betrat die eigentliche Taverne, setzte mich in die Ecke mit den Blumengemälden (in Arkadien gibt es weder Hyazinthen noch Rhododendren) und bestellte erst einmal Wasser und Brot. Das Wasser war wirklich köstlich, und ich erkannte sofort, dass es aus der berühmten Quelle von Klitor stammte. Einige behaupten gar, dieses nero sei ein Liebeselixier für Frauen. Sie brauchten damit bloss ihre Klitoris zu beträufeln und würden so zu reissenden Tigerinnen.

Ich schreckte aus meinen Träumen hoch, als ich hinter mir die vertraute spanische Flüsterstimme hörte. Der Blonde mit Namen Daniel antwortete immer auf deutsch; anscheinend verstand er zwar spanisch, konnte sich in der Sprache aber nicht ausdrücken.

Beide wurden von Costa jun. an einen Fenstertisch komplimentiert, und ich konnte im Abendlicht erkennen, dass die Frau sich zurecht gemacht hatte. Das Haar hatte sie hochgesteckt, und sie trug ein weit ausgeschnittenes rotes Kleid – ein Eldorado für Costa jun., der heute Abend wohl im Kellnerservice eingeteilt war. Costa jun. war alles andere als der Geschäftspartner seines Vaters. Die Hierarchie schrieb klar fest, dass der Junge zu tun hatte, was der Alte befahl, sollten mit der kleinen Taverne die überlebensnotwendigen Euros erwirtschaftet werden.

Dann stand Daniel auf und kam an meinen Tisch. “Hast Du heute schon was vor?” fragte er mich. Als ich verneinte, lud er mich ein, bei ihm und seiner Partnerin Juliane Platz zu nehmen.

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