Et in arcadia ego

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Et in arcadia ego

Et in arcadia ego

Anita Isiris

Der italienische Maler Giovanni Francesco Guercino schrieb dies unter einen am Boden liegenden Totenschädel in Arkadien. Et in arcadia ego. Die lateinische Inschrift will sagen, daß der Tod auch um Arkadien keinen Bogen macht. “Selbst in Arkadien gibt es mich”, lautet die korrekte Uebersetzung. “Auch ich war in Arkadien” ist ein fehlerhafter Uebersetzungsversuch, nicht ganz im eigentlichen Sinne, hat sich aber durchgesetzt. Mir lief es kalt den Rücken hinunter, als ich, den Weg zur arkadischen Bergstadt Klitor unter die Füsse nehmend, auf besagte Inschrift stiess. Nicht das Original entdeckte ich natürlich, sondern eher eine Abschrift. Sie war auf einem Holzstück eingekerbt. Das Einzige, was ich über die Stadt
Klitor wusste, war, dass das Wasser aus der nahen Quelle so frisch war, so lecker schmeckte, dass sämtliche Bewohner von Klitor auf Wein verzichteten.

Ich trug fast nichts auf und an mir, ausser einem verwaschenen Segeltuchbeutel, den mir mein Vater vor Jahren geschenkt hatte. Die Lederriemen meiner Sandaletten schnitten ein und schmerzten, meine grüne Cordhose war zu eng (mein Arsch fordert mehr Platz als auch schon), und meine Seidenbluse scheuerte unangenehm (in meiner Heimat trage ich nie BH).

Aber ich freute mich. Ein paar ungestörte Tage in der Taverne, vom geheimnisvollen Quellwasser kosten, an einem Ouzo nippen, Souvlaki im Mondschein... Ich wurde aus meinen Gedanken durch ein Paar hochgeschreckt, das mich eilenden Schrittes überholte. “Die haben es wohl darauf abgesehen, möglichst rasch ein Bett zu teilen”, schoss es mir durch den Kopf, und ich seufzte. Es war ein sehr attraktives Paar, so weit ich die beiden von hinten beurteilen konnte. Sie hatte mittelbraunes langes Haar, das in der Abendsonne glänzte, er trug das blonde Haar kurz. Was mir sofort auffiel, war ihr Birnenpo. Ich vermutete eine Latina. Mein letztes sexuelles Erlebnis lag bereits mehrere Wochen zurück, weil ich mich erst in Zakynthos in Schreibklausur begeben hatte, und darum zündete der Birnenpo sofort wilde Phantasien in mir. Er, der Blonde, war bestimmt sehr heiss auf sie. Das konnte gar nicht anders sein. Und sie? War sie kokett? Oder gab sie sich ihm einfach hin? War sie eine Frau, die sich “nehmen” liess, oder eine, die einforderte?

Ich beschleunigte den Schritt, um das Paar nicht aus den Augen zu verlieren. In wenigen Minuten würde ich meine geliebte Taverne erreichen, wie immer Quellwasser und Brot bestellen und auf der grosszügigen Veranda die Abendsonne geniessen, die die gelb-braun-Töne der geliebten Gegend in besonders warmem Licht erscheinen liess.

Dann stutzte ich. Das Paar vor mir blieb stehen, und beide beugten sich über ein Stück Papier. Worüber sie diskutierten, bekam ich nicht mit – die Sprache, in der sie sich unterhielten, ebenso wenig. Aber mir war klar, dass die beiden etwas suchten. Ich näherte mich den beiden. Mein Herzklopfen liess sich nicht unterdrücken; es war, als hätten mich die beiden bei meinen erotischen Träumereien ertappt. “Sprechen Sie deutsch?” Die Frage elektrisierte mich. Der Blonde war Deutscher und entsprach zu 101 Prozent dem, was ich mir unter einem gut aussehenden, kerngesunden, vielleicht etwas arroganten Norddeutschen vorstelle. Obwohl ich natürlich weiss, dass Norddeutsche überhaupt nicht arrogant sind. Sie sind bloss sprachlich überlegen (es gibt kein schöneres Deutsch als das der Hannoveraner). Damit muss der Rest der Welt einfach klar kommen. Zudem verzichten Norddeutsche in aller Regel auf Gefühlsduselei. Kommen rasch zur Sache. “Wir suchen Le Beaujolais. Kennen sie die Taverne?” fragte er.

Die Frau schien tatsächlich eine Latina zu sein, eine mit heller Haut. Sie flüsterte ihrem Partner auf Spanisch etwas zu. Ich konnte nicht anders, musste sie mustern. Ihre üppigen Brüste hatten kaum Platz unter dem “Save the Whales”-T-Shirt, das nicht nach Arkadien passte. In Arkadien gibt es keine Wale. Man muss froh sein, hat die Gegend überhaupt Wasser. Was wohl trieb ihn und seine Gespielin in die Arme dieser wilden Natur?

Le Beaujolais. Das war doch “meine” Taverne. Viele andere Unterkunftsmöglichkeiten gab es hier nicht. “Wir können gemeinsam hin”, antwortete ich ihm in bestem Deutsch und stellte mit Genugtuung fest, dass ich ihn überraschen konnte. Er hätte wohl einen Akzent erwartet.

Wir betraten also die Taverne zu dritt, und Costa sen. stand am Empfang, als hätte er die ganze Zeit seit meinem letzten Aufenthalt auf mich gewartet. Strahlend kam er hinter dem Tresen hervor und umarmte mich. “Kali spera”, begrüsste er mich wie eine alte Bekannte. Ich war zum dritten Mal hier. Costa sen. hatte seine Frau auf tragische Weise verloren. Sie war vor Jahren in die arkadischen Wälder aufgebrochen mit dem Ziel, einen bestimmten Bienenstamm ausfindig zu machen. Luisa war nie mehr zurückgekehrt. “Et in arcadia ego” war in diesem Zusammenhang hier zu einem geflügelten Wort geworden.

Costa jun. mochte ich etwas weniger gut. Er war der klassische Schürzenjäger, war sich seines guten Aussehens (zu) gut bewusst und hatte mich auch schon unumwunden angebaggert. Mit derartigen Annäherungen kann ich eigentlich gut umgehen, hier aber fühlte ich mich ausgeliefert, inmitten dieser Naturhölle, in der eigenlich nur Ziegenhirten und Imker ein Auskommen finden konnten.

Costa sen. wandte sich freundlich meinen Begleitern zu, und bei den Formalitäten half ich mit griechisch aus. Unsere Schlafräume lagen direkt nebeneinander, was in meinem Bauch ein Kribbeln verursachte. Na ja. Ich würde allein auf meiner Matratze liegen, nicht zugedeckt, weil es so heiss war, und nicht einschlafen können. Dann würde Stöhnen an mein Ohr dringen, spanische Flüsterworte, deutsches Brummen, und dieser verdammte Rhythmus quietschender Matratzen. Ja, und ich, Anita Isiris, würde mal wieder an mir herumspielen, an all den Stellen, an denen ich schon viel zu lange nicht mehr berührt worden bin.

Das Paar verabschiedete sich von mir mit einem Kopfnicken und zog sich ins Schlafgemach zurück, um sich einzurichten. Ich stieg die knarrende Treppe hinunter in die kühle Eingangshalle, betrat die eigentliche Taverne, setzte mich in die Ecke mit den Blumengemälden (in Arkadien gibt es weder Hyazinthen noch Rhododendren) und bestellte erst einmal Wasser und Brot. Das Wasser war wirklich köstlich, und ich erkannte sofort, dass es aus der berühmten Quelle von Klitor stammte. Einige behaupten gar, dieses nero sei ein Liebeselixier für Frauen. Sie brauchten damit bloss ihre Klitoris zu beträufeln und würden so zu reissenden Tigerinnen.

Ich schreckte aus meinen Träumen hoch, als ich hinter mir die vertraute spanische Flüsterstimme hörte. Der Blonde mit Namen Daniel antwortete immer auf deutsch; anscheinend verstand er zwar spanisch, konnte sich in der Sprache aber nicht ausdrücken.

Beide wurden von Costa jun. an einen Fenstertisch komplimentiert, und ich konnte im Abendlicht erkennen, dass die Frau sich zurecht gemacht hatte. Das Haar hatte sie hochgesteckt, und sie trug ein weit ausgeschnittenes rotes Kleid – ein Eldorado für Costa jun., der heute Abend wohl im Kellnerservice eingeteilt war. Costa jun. war alles andere als der Geschäftspartner seines Vaters. Die Hierarchie schrieb klar fest, dass der Junge zu tun hatte, was der Alte befahl, sollten mit der kleinen Taverne die überlebensnotwendigen Euros erwirtschaftet werden.

Dann stand Daniel auf und kam an meinen Tisch. “Hast Du heute schon was vor?” fragte er mich. Als ich verneinte, lud er mich ein, bei ihm und seiner Partnerin Juliane Platz zu nehmen. Ich räusperte mich verlegen. Zurecht gemacht hatte ich mich kaum, nur Gesicht und Achselhöhlen gewaschen, und meine Frisur war wild wie arkadische Bienen. Ihm schien das nichts auszumachen. “Etwas essen musst Du ja”, lachte er und verbeugte sich theatralisch. So kam es, dass ich neben seiner Gespielin Platz nahm. Neben ihr fühlte ich mich wie eine Schleiereule, wurde aber von Daniel eines Besseren belehrt. “Deine Ausstrahlung lässt mich alles hier vergessen”, flirtete er. Ich war verblüfft, weil ich von einem kühlen Hannoveraner keine heissblütigen Komplimente erwartete – schon gar nicht am Anfang einer Konversation. Als aber dann Costa jun. Weissbrot, Oliven, griechischen Salat, frisches Wasser und Retsina auftischte, konnte ich mich entspannen und wurde gesprächig.

Daniel schien Gefallen an mir zu finden, und mir entging nicht, dass er interessiert meine Brustspitzen fixierte. Sie waren unter der dünnen weissen Seidenbluse zu erahnen, ich hatte aber vermutet, dass der Anblick durchs Kerzenlicht ein wenig neutralisiert würde. Daniel war ein Augenmensch und genoss es sichtlich, zwei Frauen gegenüber zu sitzen, die ihm beide nicht abgeneigt waren. Juliane kam ebenfalls aus sich heraus und stupste mich immer wieder belustigt in die Seite.

Es kam der Moment, an dem Costa sen. uns drei in die Küche einlud, wo wir unsere Fleischstücke selber auswählen konnten, und es kam der Moment, in dem wir das knusprige Lamm auf unseren Zungen zergehen liessen. Juliane ass gierig, fast wie ein Tier, was so gar nicht zu ihrem gepflegten Outfit passen wollte. Ob sie im Bett auch so war? Gierig? Wie ein Tier?

Daniel war Kunsthändler, gebildet, polyglott, aber, irgendwie, auch aalglatt. Ein Mann ohne Macken? Dabei sind es doch gerade die Macken, die wir an den Männern lieben...? Er war aber ohne Zweifel attraktiv, muskulös, ohne ein Muskelprotz zu sein, bestimmt hart im Nehmen, wortgewandt, ohne ein Blechredner zu sein. Er redete nicht nur, er sagte auch. Aeusserte sich dezidiert zur aktuellen Weltlage. Untermauerte bestimmte Aussagen, etwa zu Buchneuerscheinungen oder zur aktuellen Big Brother Staffel, mit pointierten Sprüchen, kittete seine Sätze in wohltuender Seltenheit mit anzüglicher Substanz, und vor allem: Er flirtete, was das Zeug hielt.

Der Retsina tat seine Wirkung, und Daniels Blicke ruhten derart lange auf meinen Brustspitzen, dass das auch Juliane nicht entging. Zum ersten Mal hörte ich sie nicht nur säuseln, sondern zischen. Ich verbot es mir, sie von der Seite anzublicken. Daniel liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen. “Cool, Täubchen, cool”, sagte er. “Du weisst, Du bist für mich die Nummer eins.” Jetzt enttäuschte er mich. Ein Mann, der so zu einer Frau spricht, will keinesfalls ihre Seele. Schert sich um ihren intellektuellen Witz. Ist immun gegen ihren Charme. Spuckt auf ihr Charisma. Verachtet ihre Eloquenz. Ein Mann, der so zu einer Frau spricht, will nur eines: Sie vögeln, am liebsten die ganze Nacht lang, wieder und wieder, will ihren Arsch befummeln, ihre Titten begrapschen, ihr den Schwanz in die geile Lutsche schieben. Er will, dass sie an ihm saugt. Es ihm besorgt. Will ihre Brüste kneten. Ihr auf den Bauch spritzen. Sie in ihre Muschi ficken. Bis zum Anschlag. Anale Spiele vielleicht auch. Ein Mann, der so zu einer Frau spricht, will Titten, Arsch, Fotze, Lutsche. Er will sie an den Haaren reissen. Er will sie in der Hündchenstellung. Er will, dass andere zuschauen, während er sie bumst. Eifersüchtig ist ein solcher Mann nicht. Je mehr Lover sein cooles Täubchen gehabt hat, desto besser. Dann ist sie nämlich eingeritten. Eingeritten von Kuno, dem Konditor, George, dem Schornsteinfeger, Herrn Suhrstein, dem Astronomen. Eingerittene Frauen kennen keine Tabus. Mann kann alles mit ihnen machen. Zum Beispiel in einer arkadischen Taverne.
Also ich fand Daniel liebenswert.

Freudig machte ich mich übers Pistazieneis her und empfahl es auch Daniel und seiner Gespielin. Nach dem türkischen Kaffee mit griechischem Honig, dem Kaffee, den man hier “griechisch” nennen muss, keinesfalls aber türkisch, bezahlte Daniel trotz meiner Intervention die ganze Rechung in bar, reichte mir die Hand und verabschiedete sich mit einem Augenzwinkern. Juliane war mir gegenüber sehr zurückhaltend. Sie nickte mir zu, ohne mir die Hand zu reichen.

Ich wechselte noch ein paar Worte mit Costa sen. Ich war hier, um zu schreiben. Mein Name war unterdessen bekannter, als mir lieb war, aber der Sog des schriftstellerischen Erfolgs hatte mich unweigerlich ergriffen. Es gab kein Zurück. Literaturklausur in Arkadien. Oder, noch besser, Literaturklausur in Klitor.

Als ich mir endlich eine Abenddusche genehmigen und mich ins Nachthemd stürzen konnte, war es fast Mitternacht. Ich legte mich hin, entspannte mich, lauschte. Es war nichts zu hören. Keine verdächtigen Geräusche aus dem Nebenzimmer. Seitdem wir uns verabschiedet hatten, war eine Dreiviertelstunde verstrichen. Mehr nicht.

Da klopfte es an meine Zimmertür. “Anita?” Die Stimme traf direkt auf meinen Bauch. Daniel. "Darf ich reinkommen?” Ich fühlte mich zu schwer um aufzustehen und bat ihn herein, der Dinge harrend, die da kommen sollten. Daniel war splitternackt. Er sah blendend aus, und ich hatte seine Konstitution richtig eingeschätzt. Daniel war kein Muskelprotz, aber muskulös. Die Sehnen an seinen Armen waren im Halblicht gut zu sehen, und sein Bauch musste bretthart sein. Darunter prangte sein bestes Stück, voll erigiert, und es bestand kein Zweifel, dass Daniel etwas von mir wollte.

“Mein Täubchen ist jetzt bereit”, sagte er heiser. “Was meinst Du mit Täubchen”? Fragte ich und richtete den Blick auf sein Gemächt. Ein überdurchschnittlich grosser Schwanz, bebend vor Erregung, oder, besser gesagt, federnd vor Erwartung. Ich war einem Stelldichein nicht abgeneigt, aber dennoch überrascht von Daniels direkter Art. “Das Täubchen, von dem ich rede, ist Juliane”, sagte er. “Komm mit.” Ich erhob mich, und mir war schwindlig vom Retsina. Daniels Hintern war umwerfend. In so was würde ich meine Nägel liebend gerne reinkrallen. Heute Nacht, vielleicht...? Daniel verneigte sich, wie er das im Lauf des Abends schon einmal getan hatte, und liess mich die kleine Schlafkammer betreten. Ums breite Bett mit den Metallstangen waren sechs brennende Kerzen aufgestellt. Ueberall lagen Kleidungsstücke rum. Ich fuhr zusammen, als mein linker Fuss an einen Lederriemen stiess, der am Boden lag. Es hätte ja eine Schlange sein können. Dann erblickte ich Juliane. Er hatte sie ans obere Ende des Bettes gefesselt, und geknebelt war sie auch. Mein Gott, wenn sie bloss genug Luft kriegte. “Keiner hört Deine Schreie, Täubchen”, sagte Daniel. Wie in einem Kriminalroman klang das. Wenn Daniels Schwanz vorhin schon steif war, war er jetzt eine regelrechte Lanze. Anscheinend erregte ihn seine wehrlose Freundin aufs äusserste.

“Was soll ich hier?” flüsterte ich und wandte mich zum Gehen. “Bleib”, forderte Daniel. Er hatte Julianes Hand- und Fussgelenke zusammengebunden und seine Gespielin so am Bettgitter fixiert. Das Einzige, was ich von ihr zu sehen bekam, waren ihre Fussohlen, ihre Schenkel und ihre prallen, glänzenden Schamlippen. “Ich wünsche, dass Du jetzt ihre Pflaume leckst”, forderte Daniel unverhohlen. Er trat hinter mich und legte die Arme um mich. Sieht sie nicht geil aus, meine Juliane?”, sagte er und massierte meine Brüste. Ich spürte seinen Schwanz an meinem Hintern, durch den Stoff des Nachthemds hindurch. Als Erotikschriftstellerin bin ich mich ja einiges gewohnt, aber dieses Unmittelbare, das Bizarre, in verlassener Gegend, in der mir vertrauten Taverne, irritierte mich. Ich entzog mich Daniel nicht. Seine Hände glitten nach unten, er schob mein Nachthemd hoch. “Ein geiles Fötzchen hast Du da, Anita”, brummte er und fuhr mit zwei Fingern durch mein Schamhaar. Daniel war der Teufel in Person, und heute Nacht würde er mich verschlingen. Sich ihm zu widersetzen, wäre sinnlos. Daniels Atem streifte meinen Hals. Colgate. Daniel war ein gepflegter Mann, ein Kunsthändler eben. “Geh jetzt ran, Anita”, sagte er. “Sie braucht das.” “Fötzchen lecken?” fragte ich zurück. Daniel antwortete nicht. Ich kletterte aufs Bettund atmete teures Parfum. Im Vierfüssler robbte ich mich an Juliane heran, schob mein Gesicht zwischen ihre Schenkel und leckte. “Putana", zischte Juliane mit vermummtem Mund. Ich verstand das Wort. Meine Zungenarbeit an Frauen kommt im allgemeinen gut an, und auch Juliane entspannte sich. Ich drang tiefer, erkundete das Innere Geheimnis der Latina, reizte die Region, in der ich den G-Spot vermutete. Nach zehn Minuten glühte Daniels Gespielin vor Erregung. “Oui”, sagte sie. “Continue.”

Auch Daniel liess sich nicht lumpen, schob mein Nachthemd über meinen Hintern hoch und vögelte mich zärtlich. Der Hannoveraner bumste genau so, wie ich es am liebsten mag: Aus der Hüfte heraus, langsam, und mit kleinen Eichelspielchen am Scheideneingang. Er berserkerte nicht einfach drauflos, sondern verzauberte meine Vulva, bis ich endgültig in Flammen stand und das Kreuz durchdrückte. “Ich wusste doch, dass Du das magst, Schätzchen”, sagte er. “Ich habe Dutzende Deiner Geschichten gelesen und weiss, wo es bei Dir lang geht.”

Wieder war ich irritiert. Ich hatte den beiden nur meinen Vornamen verraten, wollte, wie immer, anonym bleiben. “Du bist Anita Isiris, nicht?” sagte Daniel mit warmer Stimme, während ich seine Juliane ausleckte. Diese versuchte sich verzweifelt von ihren Fesseln zu befreien, die aber immer tiefer in ihr Fleisch schnitten, je heftiger sie sich wehrte. “Hör nicht auf mit Lecken, Anita, besorg es dieser Schlampe.” Ich mag diese Schimpfworte für Frauen gar nicht, weiss aber, dass viele Männer geil werden, wenn sie ihr Schätzchen Fotze, Schlampe oder geile Sau nennen dürfen. Hausfrauensex etwa lebt von derartigen Atavismen.

Daniels Schwanz fühlte sich gut an. Sehr gut. Fast zu gut, um real zu sein. Da war etwas. Etwas Uebernatürliches, das ich in meiner Erregung nicht erfassen konnte. In regelmässigen, langsamen Stössen brachte Daniel mich zum Orgasmus. Ich löste mich von Juliane und wischte mir mit dem Ärmel des Nachthemds übers nasse Gesicht. Ich legte mich auf den Rücken, zog die Beine an und starrte zur Decke. Dort las ich die schwarz gesprayte Inschrift. “Et ego in arcadia:” Gerade noch rechtzeitig sah ich in Daniels Linker ein Messer aufblitzen, als er sich über mich beugte. Et ego in arcadia.

Blitzschnell rollte ich mich unter dem heftig schnaufenden Mann weg, sprang auf, eilte zur Zimmertür. Zitternd vor Angst verschanzte ich mich in meinem Gemach. Als ich zur Decke blickte, war da nur makelloses Weiss. Noch beim Einschlafen spürte ich Daniels pulsierende Kraft in meiner Scheide.

Eine Stunde später stand ich nochmals auf, spähte in den Korridor. Ich fasste mir ein Herz und schlich hinaus. Die Tür zur benachbarten Kammer stand offen. Der Raum war, bis aufs Mobiliar, leer. Beinahe stolperte ich über einen am Boden liegenden Lederriemen.

Als ich zur Decke starrte, war da nur makelloses Weiss.

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