Der italienische Maler Giovanni Francesco Guercino schrieb dies unter einen am Boden liegenden Totenschädel in Arkadien. Et in arcadia ego. Die lateinische Inschrift will sagen, daß der Tod auch um Arkadien keinen Bogen macht. “Selbst in Arkadien gibt es mich”, lautet die korrekte Uebersetzung. “Auch ich war in Arkadien” ist ein fehlerhafter Uebersetzungsversuch, nicht ganz im eigentlichen Sinne, hat sich aber durchgesetzt. Mir lief es kalt den Rücken hinunter, als ich, den Weg zur arkadischen Bergstadt Klitor unter die Füsse nehmend, auf besagte Inschrift stiess. Nicht das Original entdeckte ich natürlich, sondern eher eine Abschrift. Sie war auf einem Holzstück eingekerbt. Das Einzige, was ich über die Stadt
Klitor wusste, war, dass das Wasser aus der nahen Quelle so frisch war, so lecker schmeckte, dass sämtliche Bewohner von Klitor auf Wein verzichteten.
Ich trug fast nichts auf und an mir, ausser einem verwaschenen Segeltuchbeutel, den mir mein Vater vor Jahren geschenkt hatte. Die Lederriemen meiner Sandaletten schnitten ein und schmerzten, meine grüne Cordhose war zu eng (mein Arsch fordert mehr Platz als auch schon), und meine Seidenbluse scheuerte unangenehm (in meiner Heimat trage ich nie BH).
Aber ich freute mich. Ein paar ungestörte Tage in der Taverne, vom geheimnisvollen Quellwasser kosten, an einem Ouzo nippen, Souvlaki im Mondschein... Ich wurde aus meinen Gedanken durch ein Paar hochgeschreckt, das mich eilenden Schrittes überholte. “Die haben es wohl darauf abgesehen, möglichst rasch ein Bett zu teilen”, schoss es mir durch den Kopf, und ich seufzte. Es war ein sehr attraktives Paar, so weit ich die beiden von hinten beurteilen konnte. Sie hatte mittelbraunes langes Haar, das in der Abendsonne glänzte, er trug das blonde Haar kurz. Was mir sofort auffiel, war ihr Birnenpo. Ich vermutete eine Latina.
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