Nina lächelte. „Keine Lust, das Treppenhaus zu mehlen, nur, um anschließend alles zu putzen.“ – Etwas kam auf Konrad zugesegelt, dass sich in der Luft breitmachte. „Hier! Ein Badetuch für dich.“
Konrad schüttelte den Kopf. „Ein märchenhaftes Angebot, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mit meiner Versteifung mit dir unter einer Dusche sein sollte.“ Sein Verstand war noch aktiv und lieferte ein heroisches Rückzugsgefecht.
Sie kicherte: „Wenn Du rein platztechnische Bedenken hast, denk` an‘s kalte Wasser. Aber vor allem, glaub nicht, dass Du abseits bleiben kannst, wenn ich etwas ausprobiere von diesem Kram hier. - Du musst das hier tragen.
Sie reichte ihm einen Ring.
Verdattert nahm er das Teil entgegen und schob es automatisch in seine Hosentasche.
Sie tippte ihm nachdrücklich an den Bauch. „Der gehört aber nicht in die Hosentasche, sondern auf deine Zuckerstange. Kommt ein Magister mit sowas klar?“
„Technisch kommt der Magister mit so etwas klar, vorausgesetzt, Du wackelst nicht vor mir herum mit deinem wirklich sehenswerten ...“
Sie hob die Hand. „Reite jetzt nicht auf meinem Dasein als fette Henne herum.“
Er holte Atem, um etwas zu erwidern, sah in ihre Augen und verstummte.
Sie griff an ihren Pullover, wie um ihn auszuziehen, stoppte dann und sagte: „Eine Zusammenfassung der Ereignisse sorgt dafür, dass Du wieder ein wenig außer Form gerätst.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Dann geht das mit dem Ring vielleicht besser? – Also vor einigen Tagen habe ich Ben gesehen. Den, der vor drei Jahren den Blödsinn in den Lauben mit verbrochen hat. Er war in dem Laden von Schwarzfeld und Barnaby, der kürzlich den Besitzer wechselte und sich jetzt Erotik-Shop Lange & Despringale GmbH & Co KG nennt. Da hat er sich nicht für die Waren interessiert, sondern für die Einrichtung. Das war eindeutig. Er hat einen Vorhang zur Seite gezogen und ein kleines Türchen geöffnet, um einen Blick auf die Alarmanlage zu werfen. Hab‘ mich noch gewundert. Du weißt, von wem ich rede?“
„Klar, weiß ich das“, sagte Ben und unterdrückte den Impuls seinen Steifen in der Hose zurechtzurücken, „wir reden von diesem Schlacks, der bei Diestler-Gablanz wohnt.“
Eule und Magister
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