Nun hatte gerade der Alltag nach der aufregenden Erfahrung des letzten Abends Einzug gehalten und dann das. „Dr. Geißler lädt Maribel und mich zu einem gemeinsamen Abendessen zu viert ein“ sagte Tom lautlos zu sich selbst. War er nicht schon irritiert genug, dass Maribel eine Wandlung zu einem neuen weiblichen Selbstbewusstsein vollzogen hatte. Er fragte sich, was passiert war, welcher Auslöser es war, der zu Maribels Veränderung geführt hat. Und der gestrige Tag war ihm auch noch sehr präsent. Tom hätte nicht gedacht, Zeuge derartiger Vergnügungen, und dann auch noch in der Kanzlei zu werden. Er hatte sich immer gewünscht, im Verborgenen eine solche Situation hören und beobachten zu können. Es hatte ihn heiß gemacht. Und dann das kurze Zusammentreffen mit Maribel, als er sie abholen wollte und er noch erregt war von den Ereignissen am Nachmittag. Tom hatte bisher keine Intention zur Untreue. Er wollte erotische Abenteuer nur gemeinsam mit Maribel erleben. Aber er war auch gefangen von den Reizen seiner Büronachbarin. Was spielte sich im Kopf von Frau Döbler nur ab? Eines war klar: Sie konnte durch ihr Auftreten und ihr Verhalten deutlich machen, dass sie bei aller beruflichen Hierarchie Geißler in der Hand hatte. Es gab ihr offenbar ein Machtgefühl, in dieser Hinsicht ihren Chef zu dominieren. Und Geißler war ungebunden. Ihm war es offenbar egal, was man von ihm dachte. Wenn sein Verhalten mit seiner Gespielin halbwegs vertraulich bliebe, dann reichte es ihm offenbar. Andersherum: Es machte ihn anscheinend an, entdeckt zu werden und er scherte sich nicht um seine berufliche Reputation. Tom rekapitulierte die vielleicht sogar von Geißler und Döbler erhoffte Situation, in der nicht besonders romantischen Tiefgarage erwischt zu werden. Zumindest lag dieser Gedanke nahe, weil beide beim Entdeckt werden alles andere taten, als voneinander abzulassen.
Alle diese Gedanken ließen ihn nicht los und er musste sich zwingen, sich seiner Arbeit wieder zuzuwenden. Es dauerte kaum eine Viertelstunde und er war wieder bei dem Gedanken, wie er mit der Einladung umgehen sollte. Darüber hinaus stellte er sich die Frage, wie Maribel wohl reagieren würde, wenn sie von der Einladung erfährt. Natürlich hatte er vor, unmittelbar nach dem Feierabend Maribel von der Einladung zu erzählen. Er konnte es nicht abwarten und griff zum Telefon. „Hallo mein Schatz. Ich hoffe, du hast den gestrigen Tag noch in guter Erinnerung.“ „Und ob, das war ganz schön heiß.“, antwortete Maribel. „Wir haben eine Einladung, Maribel. Für heute Abend.“ „Was meinst du denn mit Einladung?“ fragte Maribel nach kurzem Zögern. „Ich habe heute Dr. Geißler hier im Treppenhaus getroffen. Sie haben uns für heute zu sich nach Hause eingeladen, den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.“ „Heute Abend? Zum Abendessen?“ fragte Maribel. „Ja“, antwortete Tom. „Okay, die beiden wollen wir etwas näher kennen lernen, oder? Ich schmeiße mich in Schale. Ich bin ein bisschen aufgeregt. Das wird ein spannender Abend. Ich muss jetzt weiterarbeiten. Bis später!“ „Bis später“ beendete auch Tom das Telefonat. Er malte sich aus, wie der Abend zu viert wohl ablaufen könnte. Bei einem war er sicher: Diese Einladung hatte mit Sicherheit einen sexuellen Hintergrund. Drohte ein Strudel, aus dem sie nicht wieder herauskommen würden? Würden es Geißler und Döbler auf die Spitze treiben? „Was haben sie mit uns nur vor?“, stellte er sich selbst in Gedanken die Frage. Er merkte, wie eine harte Erektion sich in seiner Hose Platz verschaffte. Erneut musste er sich zur Weiterarbeit zwingen.
Extrovertierte Gastgeber
Maribel - Teil 3
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