Der Fall des Engels in die Untiefen Sodoms

19 3-6 Minuten 0 Kommentare
Der Fall des Engels in die Untiefen Sodoms

Der Fall des Engels in die Untiefen Sodoms

Cyraxis

„Na gut, mein Engel…Wie hast Du Dir meine Rehabilitation denn so vorgestellt?“

„Du bist einfach…unmöglich. Ich versuche Dir zu helfen und Du?...Du hast nur Spott übrig. Du bist ein schlechter Mensch!“ schleuderte sie mir zornig entgegen.
„Also, ich werde für vier Wochen ein Mensch werden und an Deiner Seite sein. Wenn ich eine Besserung sehe, werde ich Deine Seele nicht verdammen.“

„Sag mal, wie stellst Du Dir das vor? Ich muss schließlich arbeiten. Bleibst Du zu Hause und spielst Hausfrau?“ zwinkerte ich sie an.

Beschämt wich sie meinem Blick aus. „Nein, ich..äh…ich kann nicht kochen. Du musst für mich sorgen, ich erinnere mich nicht mehr an das letzte Mal Menschsein.“

„Na dann haben wir ja Glück, dass ich kochen kann. Und wie schaut es mit dem Rest aus?
Hast Du einen unsichtbaren Koffer mit, in dem deine Klamotten, Schminke, Zahnbürste usw. drin sind?“

„Ich äh...“ Eva war sich zwar meines Hohns bewusst aber aufgrund ihrer Lage nicht imstande, sich dagegen zu wehren. „Nein, ich habe nichts. Wir brauchen im Himmel nichts und leben vom Sonnenlicht.“

„Wuaha, Du bist also eine Art übersinnlicher Sandler?
Das ist ja geil. Naja, wenigstens ein wirklich süßer Sandler.“

„Ich..Du…Du bist einfach schrecklich.“

Das Leuchten, welches Eva umgab, wurde immer schwächer und verblasste schließlich ganz.
Mit einem Mal stand sie vor mir in ihrer ganzen blonden Lockenpracht und ihrem bodenlangen weißen Leinenkleid.
Die ganze Geschichte gefiel mir immer besser. Ich würde zwar mein Konto plündern müssen, um sie einigermaßen gesellschaftstauglich zu machen und mir Urlaub nehmen, aber trotzdem würden es interessante vier Wochen werden.
Außerdem hoffte ich, mit meiner Richterin vielleicht ein wenig, nun ja, Spaß haben zu können. Die Vorstellung der Hölle, wenn bereits Zynismus und ein wenig Spaß im Bett schlimme Sünden seien, kam mir irgendwie gar nicht so schlimm vor.

„Na dann, lass uns noch ein wenig schlafen. Ich muss morgen früh raus. Komm ins Bett, Engelchen.“

Eva schnaubte ungläubig auf: „Du glaubst wohl nicht im Ernst, dass ich mit Dir Barbaren ein Bett teile. Raus mit Dir auf die Couch.“
Ihre Reaktion war natürlich abzusehen, nichtsdestotrotz blickte ich mit meinem besten Hundeblick in ihre Augen.

„Los, raus mit Dir!“

Grummelnd schwang ich mich aus dem Bett, wohlwissend, dass mein persönlicher Engel gleich tiefe Einblicke in meine Anatomie bekommen würde. Natürlich hatte ich nicht die Absicht, meine schändliche Blöße zu bedecken.
Eva stand wie angewurzelt vor meinem Bett und versuchte schamhaft, auf den Boden zu sehen, als ich die Decke auf das Bett zurücklegte und mich ihr im Adamskostüm näherte.
Als ich sie erreichte, zuckte sie zurück, um mich ja nicht zu berühren.
Ich schnellte vorwärts und stahl mir ein kleines, unschuldiges Küsschen von ihren Lippen

Eva bebte vor Wut über meine Indezenz und ihr Kopf lief dunkelrot an.

„Gute Nacht, Engelchen.“ Hauchte ich und verschwand eilig aus dem Zimmer, bevor sie antworten konnte.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 9786

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben