Der Fall des Engels in die Untiefen Sodoms - Kapitel 3

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Der Fall des Engels in die Untiefen Sodoms - Kapitel 3

Der Fall des Engels in die Untiefen Sodoms - Kapitel 3

Cyraxis

Auf dem Weg zur Arbeit machte ich mir ein wenig Gedanken über die ganze Situation. Da gerade ein Engel in Gestalt einer wunderschönen jungen Frau bei mir zu Hause was-weiß-ich-was trieb, war wohl der ganze Gedanke einer göttlichen Präsenz wohl doch nicht so verkehrt.

Nichtsdestotrotz, warum musste es gerade die Allerschlimmste aller möglichen Präsenzen sein? Eins war klar. Wenn der Weg in das Paradies der Weg einer alten, unzufriedenen Jungfer sein musste und das Paradies selbst eine gefühlstote Irrealität war, dann kam nur die Hölle für mich in Betracht.
Die wesentlich interessantere Frage war, ob ich meinen Engel, bis es soweit war, nicht ein wenig länger bei mir behalten konnte.
Der dunkle Teil in mir flüsterte mir schändliche Gedanken ein, lockte mit dem Gedanken der Verführung und mit der Schlimmsten aller meiner Sünden.
Der gute Teil enthielt sich klugerweise mit seiner Meinung, wohlwissend um seinen verlorenen Posten.

Auch bei der Arbeit konnte ich mich nicht so richtig konzentrieren, zu viele Gedanken trieben sich in mir herum. Die Vernunft in mir wagte mutig, einen letzten verzweifelten Apell an mich zu richten:

„Theoretisch hast Du jetzt noch eine Chance. Doch spätestens für die Verführung eines Engels wirst du schmoren, das ist Dir doch klar“, richtete sie das Wort an mich, „ist es das wirklich wert?“

„JA!“ schrie der Rest in mir unioso, woraufhin ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

Als ich Mittag (nachdem ich mit sehr viel Mühe und Überredungsfertigkeit 3 Wochen Urlaub herausgeboxt hatte) die Filiale verließ, machte ich als erstes einen Abstecher ins örtliche Einkaufszentrum, um auf die Schnelle das Nötigste zu kaufen.

Bewaffnet mit einigen Hygiene-Artikeln, einem Wickelrock (diese Teile sind Klasse, die kann man sogar als primitiver Mann kaufen ohne sich in Frauengrößen auskennen zu müssen), einem Paar Flip-Flops und einer (hoffentlich halbwegs passenden) Bluse kam ich grinsend zu Hause an.

Eva saß im Wohnzimmer und sah gebannt auf meinen PC-Bildschirm und schien mich gar nicht bemerkt zu haben.

Ich stellte leise die Einkäufe ab und schlich mich hinter sie, um zu sehen, was sie wohl so sehr faszinierte. Als ich hinter ihr stand, konnte ich genau sehen, was ihre Aufmerksamkeit so sehr beanspruchte.

Offensichtlich hatte sie meinen Ordner mit meinen Geschichten gefunden und sich in sie vertieft.
Mein Grinsen wurde immer breiter. Ich näherte mich von hinten ihrem Hals und hauchte:

„Na, gefallen Dir meine Geschichten?“

Eva zuckte zusammen, als wäre ihr Magen explodiert. Sie blickte sich hektisch zu mir um und lief puterrot an.

„Was machst Du…Ich hab Dich gar nicht…“ Sie schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch. „Wie kann man nur so sündige Phantasien haben? Du bist verdorben bis ins Mark.“

„Naja, sie haben Dich zumindest so fasziniert, dass Du mich nicht mal bemerkt hast.“

Eva klickte hastig auf das X, um mein Wordprogramm zu schließen. „Das war nur Recherche.“
Erneut erntete ich diesen mokanten Blick.

„Ich hab Dir etwas mitgebracht.“ Änderte ich das Thema. Wie zu erwarten gestattete sie sich nicht, erfreut zu sein und fragte einfach nur: „Ach ja? Was denn?“

„Nichts Besonderes. Einfach nur eine Zahnbürste, Duschgel, Shampoo und etwas Provisorisches zum Anziehen, damit ich mit Dir ins nächste Bekleidungsgeschäft gehen kann und Dich ein wenig einkleiden kann

Ihre Augen leuchteten kurz auf. „Das würdest Du für mich…Ich meine, ja, das klingt logisch.“
Grinsend gab ich Ihr die Tüte. „Unterwäsche habe ich leider vergessen. Die müssen wir heute noch kaufen. Aber da Du das ja eh gewöhnt bist, sollte das wohl keine Problem darstellen.“

Wortlos riss sie mir die Einkaufstasche aus der Hand und verzog sich ins Bad.

Kurze Zeit später kam sie zurück und sah einfach zum Anbeißen aus. Der kurze Wickelrock umschmeichelte ihre schlanken Beine und die weiße Bluse wölbte sich deutlich sichtbar über ihrer Oberweite.

„Wow.“ Entfuhr es mir. Sie lächelte mich versöhnlich an und drehte sich einmal. „Und ich dachte immer, Stolz sei eine Todsünde.“ Dachte ich mir, konnte es mir aber mittels gewaltiger Willenskraft verbeißen.

„So komm…Wir werden Dir ein wenig Gewand besorgen und dann lade ich Dich zum Essen ein.“
Mein Engel nickte und wir fuhren los. Nachdem ich in einer Filiale eines bekannten Modeabzockers mit 2 Buchstaben ein kleines Vermögen investiert hatte (aber zur Belohnung einen schon beinahe menschlichen Engel bekam) gingen wir Essen.

Da sie keine Vorstellung von Geschmack hatte, wählte ich für sie und für mich und orderte noch eine Flasche guten Rotwein. „Nein, Alkohol verleitet zu unkontrollierten Handlungen“, wollte mein Engel protestieren, doch auf diesem Ohr stellte ich mich taub. „Du bist jetzt vorläufig ein Mensch. Ergo solltest Du diese Zeit nutzen und das Menschsein in all seinen Facetten genießen.“

„Aber das ist nicht mein Auftrag. Ich soll Dich auf den richtigen Pfad zurückführen.“

„Dann sieh es einmal so. Dazu musst Du mich erstmal richtig kennenlernen. Und dafür musst Du auch, naja, menschlicher werden.“

Eva schnaubte auf: „Was soll das heißen, menschlicher werden?“

„Na gut, das war wohl etwas hart ausgedrückt, fangen wir also nochmal von vorne an. Du stellst Vergnügen auf eine Stufe mit Sünde und Kontrollverlust, ohne überhaupt einmal Vergnügen gekostet zu haben. Lass es mich einmal mit Robert Sermáise ausdrücken.
Du bist wie ein Reisender in einem Zug, der das Sonnenrollo ganz heruntergezogen hat. Draußen könnte die schönste Landschaft nur darauf warten, dass sie Dich mit ihrem Anblick erfreut, aber Du hast einfach nur Angst davor, dass die Sonne zu grell ist und Dich blendet.“

Eva schwieg ob meines Vortrags, aber nahm doch ihr Glas, nachdem ich Meines gehoben hatte und gestattete sich einen Schluck. Für einen Sekundenbruchteil umspielte ein Lächeln ihr Gesicht, als sie den Wein schmeckte, dann wurde sie wieder Ernst, wagte es aber nicht, mich anzublicken.

„Du bist ein Teufel und ein Verführer und ich zu schwach, um zu wiederstehen. Deine sündigen Lehren und Deine Maßlosigkeit in allen Dingen ist furchtbar und faszinierend zugleich.“

Beherzt griff ich zu ihr, legte meinen Zeigefinger auf ihr Kinn und hob ihren Kopf.
Anfangs wiederwillig, aber doch lies sie ihren Kopf heben und ich blickte ihr Lächelnd in die rehbraunen Augen. „Vielleicht solltest Du Dein Schwarz-Weiß-Denken ablegen und einfach ein wenig Freude am Leben haben, ohne immer bewerten zu müssen.“

Der Kellner unterbrach uns mit unserem Essen. Fasziniert beobachtete Eva, wie ich mein Rumpsteak in der Mitte teilte und eine rötliche Flüssigkeit aus dem quasi rohen Stück Fleisch auf den Teller rann.

„Du bist nicht nur ein Teufel und ein Zyniker, Du bist auch noch ein wildes Tier.“

Hatte sich da etwa eine winzige Prise Humor in ihre Feststellung gemischt? Ich konnte es kaum glauben.

„Schließ die Augen und vergiss für einen Moment, was Du gesehen hast.“

„Warum sollte ich…?“

„Tu es einfach“, unterbrach ich sie. Nach einem Moment des Zögerns kam sie meiner Aufforderung nach. Ich schnitt ein Stück ab. „Öffne deinen Mund.“ „Vergiss es, ich werde sicher kein rohes Stück Fleisch…“ „Öffne Deinen Mund“, wiederholte ich.

Ein kaum sichtbares Zittern bestätigte meinen ersten kleinen Etappensieg. Langsam öffnete sich ihr Mund. Ich wiederstand dem Drang, sie zu küssen und steckte ihr einfach meine Gabel mit einem Stück Steak in den Mund.

„Kauen“, forderte ich sie auf. Eva kaute bedächtig und schluckte. Dann öffnete sie die Augen und sah fast schon scheu an. „Es…es ist…annehmbar.“ Haspelte sie.

„Ich dachte, Engel dürfen nicht lügen“, höhnte ich. Eva knirschte kaum hörbar mit den Zähnen und blickte mit ihrer vertraut resignierten Art nach oben.
„Ok es ist…gut.“ Ich sagte nichts und grinste sie weiter an.

„Ach, Ok, es ist…phantastisch. Bist Du jetzt zufrieden, Du Schinder?“

Nach dem Essen (und der Flasche Wein, die im Laufe der Zeit so niedliche kleine Rötungen ins Gesicht meines Engels gezaubert hatte) orderte ich für uns Beide zusammen eine Nachspeise.
Als der Eisbecher auf dem Tisch stand, sagte ich leise: „Genieß es. Lass es langsam in deinem Mund schmelzen.“

Eva nickte und leckte langsam das Eis von ihrem Löffel. Dass ich natürlich auf zukünftige Parallelen ihres Tuns hoffte, lies ich mir natürlich nicht anmerken und beließ es bei artigem Anschauen.
„Ich muss zugeben“, schwärmte sie genießerisch,
„es hat doch auch seine guten Seiten, das Menschsein.“

Von denen Du erst einen Bruchteil kennengelernt hast, mein unschuldiger Engel, dachte ich bei mir.
Nach dem Essen machten wir uns auf den Heimweg. Eva schwankte ein wenig und die kleinen roten Flecke an ihrem Hals gaben ihr ein unwiderstehlich-niedliches Aussehen.
Nach einigen Überredungsversuchen meinerseits ließ sie sich dann letztendlich von mir überreden, ihr meinen Arm als Geleit anzutragen.

Ein paar wacklige Minuten später waren wir dann zu Hause. Entgegen meinen normalen Gewohnheiten (und meinen Vorsätzen) beschloss ich, sie nicht zu verführen, sondern nur ein wenig Honig kosten zu lassen, wie man so schön sagt.

Ich geleitete also meinen leicht angesäuselten Engel auf die Couch und entfernte mich kurz, um Musik zu machen und eine Kleinigkeit zum Knabbern herzurichten.
Die aktuelle Kuschelrock sowie ein paar Weintrauben und Pralinen retteten mein Ansehen.

Nachdem ich die Schüssel auf den Couchtisch gestellt hatte, setzte ich mich direkt neben die halbliegende Eva. Sie wollte sich aufrichten, doch ich bat sie, entspannt liegen zu bleiben.
Sie blickte mich fragend an und ich zauberte mit einem gewinnenden Lächeln eine Flasche Massageöl aus meiner Tasche.

„Was hast Du mit dem…?“

„Ich helfe Dir, Dich ein wenig zu entspannen. Schließ einfach die Augen und genieße.“

Der Widerwille in ihrem Blick war kaum zu übersehen. „Wenn Du glaubst, dass…“

„Ich glaube nur, dass Du einfach nur lernen musst, ein wenig loszulassen.“
Mit diesen Worten zog ich ihr die Flip-Flops aus und öffnete die Flasche Öl.
Eva protestierte weiter, während ich seelenruhig Öl in meine Handflächen goss und diese zügig aneinander rieb, um sie anzuwärmen.

„Sag mal, denkst Du, ich bin Blöd? Das machst Du nur um,…oh Gott!“

Statt einer Antwort hatte ich ganz einfach meine warmen, eingeölten Hände um ihre kalten Zehen gelegt und grinste sie herausfordernd an.

„Was machst Du da? Du sollst doch nicht…“
Doch auch dieser halbherzige Protest war allzugleich im Keim erstickt, als ich begann, mit meinen warmen Händen ihre Fußsohlen einzuölen. Ich sah, wie Eva kurz genießerisch die Augen schloss, aber kurz darauf den Kopf schüttelte, wie um sich aus einer Trance zu lösen.

„Das darfst Du nicht.“ Hauchte sie mich an. „Hör…auf mit...ach… Deinen Annäherungsversuchen.“

Ich blickte sie einfach nur an und lies meinen Daumen rhythmisch über ihren Zehenballen gleiten.

„Ich sagte, Du …sollst…aufhören.“ Wiederholte sie kraftlos. Ich sagte nichts, fuhr einfach nur fort, ihre wunderschönen Füße zu massieren. Mal kreiste ich fest über ihren Fußballen, mal strich ich sanft über ihre Zehen, mal drückte ich gefühlvoll auf ihre Zehenballen.

„Oh Gott, was machst Du nur?“ Diese rhetorische Frage kam nur mehr geflüstert. Ich antwortete immer noch nicht, schaute sie nur an, sah, wie sie langsam die Augen schloss, um sich dem Gefühl hinzugeben. Ich hatte gewonnen und mein Preis war ein wunderschöner Engel, der mit geschlossenen Augen auf meiner Couch lag, mit langsamen und ruhigen Atemzügen, die nur hin und wieder von ein kleinen Zittern oder einem leisen Seufzen unterbrochen wurden.

Liebevoll massierte ich jeden einzelnen ihrer Zehen und ihre vor Öl glänzenden kleinen Füße. Nach einer kleinen Ewigkeit beugte ich mich runter und küsste einen ihrer großen Zehen. Das schien sie aufzuwecken. Mit einem kurzen Aufschrei fuhr sie auf

„Du bist wahrhaftig ein Teufel.“

„Dein seliger Blick straft aber Deinen Tadel Lügen“, antwortete ich salopp und küsste ihren anderen großen Zeh. Erneut entfuhr ihr ein unterdrückter Seufzer. Dann nahm ich ihre Schuhe und streifte sie ihr über. An ihrem ungläubigen Blick erkannte ich, dass sie damit wohl als Allerletztes gerechnet hatte. Innerlich musste ich grinsen.

„Magst Du ein wenig naschen?“

„Ich, ähh…ja, gerne.“ Stammelte sie perplex. Sie konnte es offensichtlich nicht fassen, dass ich nicht versucht hatte, über sie herzufallen.

Ich holte den Teller vom Couchtisch und reichte ihr eine Praline, die sie dankend entgegennahm.
Eine Zeitlang saßen wir schweigend da, naschten Pralinen und Trauben.

„Nun erzähl doch mal…wie geht’s Dir so als Mensch?“ wollte ich wissen.

Eva schluckte genießerisch eine Nougatpraline runter.

„Es ist…verwirrend. So viele Gefühle, soviel Eindrücke.“ Sie nahm eine weitere Praline in die Hand, schaute zuerst das Schokoladenkügelchen, dann mich an. „Soviel Versuchungen.“

„War das der bekannte Wink mit dem Zaunpfahl?“ spottete ich.

Als Antwort bekam ich meinen mir schon gut bekannten mokanten Blick, der für mich quasi ihr Symbol geworden war.

Wir unterhielten uns noch ein wenig, dann beschlossen wir, ins Bett bzw. in meinem Fall auf die Couch zu gehen.

Sie wollte gerade ins Schlafzimmer verschwinden, als ich sie bei ihrer Hüfte festhielt und ihr „Gute Nacht“ wünschte. Dann biss ich ihr ganz sanft in den Nacken, entlockte ihr ein gekeuchtes „Oh Gott“. Ohne sich noch einmal umzudrehen löste sie sich von mir und verschwand hinter der zuknallenden Tür.

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