„Jaja, wer will nicht einmal einen Engel ficken?“ spöttelte er. „Aber das ist weder der Punkt, noch das Problem. Du hättest sie heute gefickt, es hätte klatsch gemacht, Du wärst zu mir gekommen und Eva wieder rauf zu ihm, um sich eine Ewigkeit lang den Arsch aufreißen zu lassen. Und glaub mir, eine Ewigkeit ist lang. Du hast Dich heute allerdings in einer Art Grauzone bewegt. Aber auch das ist nicht das Wesentliche.“
„Was dann?“ fragte ich bitter. Irgendwie konnte ich mir die Antwort vorstellen, aber ob sie hören wollte, war ein anderes Thema.
„Du kleiner Tollkopf hast Dich in sie verliebt. Und wir reden hier nicht von rosa Sonnenbrille sondern vom ganzen Herz-Schmerz-Programm. Der Clou dabei ist, dass das Ganze so tief in Dir ist, dass Du Dir noch nicht einmal richtig darüber bewusst geworden bist, stimmts?“
Paul ohne us nickte mir aufmunternd zu.
„Naja, es ist schwierig. Ich wollte mir mal in Ruhe darüber klar werden, was mit mir los ist. Aber ich verstehe die Problematik immer noch nicht.“
Der alte Mann hob sein Bier und hielt es mir zum Zuprosten hin. Ich nahm Meins, prostete ihm zu und gönnte mir einen großen, kühlen Schluck.
„Kannst Du Dir das nicht denken? Eva geht es nicht anders als Dir. Nur ist sie sich dessen schon wesentlich bewusster als Du. Weiber eben!“ er grinste teuflisch: „Sie weiß zwar nicht, was es ist, aber sie weiß, was sie spürt. Und sie spürt nun mal dieses ganze kitschige Gefühlschaos. Sie will in Deiner Nähe sein, fühlt ich sicher und geborgen und blablabla.“
Er rülpste theatralisch. „Oder denkst Du, sie hätte sich von jedem x-beliebigen, der sie verführen will, Honig aus dem Töpfchen naschen lassen?“
„Ich bin wohl schwer von Begriff. Ich finde das zwar wunderschön, aber ich sehe die Problematik nicht.“
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