Die Falle

Die Rache

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Die Falle

Die Falle

Yupag Chinasky

Sie war alles andere als die schöne, schlanke, begehrenswerte schwarze Venus, die ihn in seinen Träumen manchmal heimsuchte, aber sie stand real vor ihm, war jung und hatte durchaus Sexappeal, als sie ihm ihren Körper präsentierte und ihm auffordernd in die Augen sah. Für ein paar Dollar war sie anscheinend bereit und willig, sich mit ihm einzulassen und er stellte fest, dass dieses kribbelnde, sehnsüchtige Gefühl, das ihn schon bei ihrem Anblick übermannt hatte, ihm nun befahl, die paar Dollar unbedingt auszugeben. Es war ein regelrechter Zwang, dem er sich nicht zu widersetzen vermochte, obwohl er zugleich ein ungutes Gefühl hatte. Seine Erfahrungen mit Frauen waren denkbar gering, insbesondere mit solchen, die sich auf so unverschämt, direkte Weise und dazu noch am helllichten Tag auf der Straße anboten. Eine derartige Erfahrung hatte er, um präzise zu sein, noch nie gemacht. Von seinen Gefühlten und Ängsten hin und her gerissen, grinste er sie unbeholfen an und sie lächelte zurück und er musste aus lauter Verlegenheit seinen Blick wieder von ihren Augen abwenden und ihn erneut über ihren Körper wandern lassen, erneut rauf und runter. Doch sie fühlte sich ihrem Ziel schon sehr nahe und, um ihn vollends kirre zu machen, wiegte sie sich noch stärker in den Hüften, drehte sich lasziv halb um die eigene Achse und reckte ihm nun ihren Hintern zu, wohl wissend, dass der ihr Kapital war, ihr Pfund im wörtlichen Sinn, mit dem sie wuchern konnte. Er war jedoch noch nicht ganz so weit. „Jetzt um diese Zeit?“ „Warum nich! Was hast’e gegen jetzt?“ Ihr zunächst offener Blick verwandelte sich auf einmal in einen professionellen Schlafzimmerblick mit halb geschlossenen Lidern. Die wulstigen Lippen formten sich zu einem halbwegs spitzen Kussmund aus dem immer wieder die rosa Spitze ihrer Zunge hervorstößt und die Lippen leckt. Dies war anscheinend ihre Vorstellung von Verführung.

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