Seine Wahrnehmung ist eingeschränkt, wie bei einem brünftigen Hirsch, wie bei einem liebesblinden, balzenden Auerhahn, selbst die Hitze hat er verdrängt. Er wird immer mutiger und will sich nun an die Quelle seiner Begierde, an diesen drallen, prallen Hintern heranmachen, ihn endlich kneten und drücken. Aber er kann es nicht, denn sie liegt immer noch auf dem Rücken. Er fasst sie an den Schultern, um sie zum Umdrehen zu bewegen. Sie gibt für einen Moment ihre Schauspielerei auf und schaut ihn ganz normal an. Nein, sie schaut ihn nicht ganz normal an, sie schaut an ihm vorbei, in Richtung Schlafzimmertür und ihre Augen weiten sich vor Entsetzen und ein unterdrückter Schrei entringt sich ihrem halb geöffneten Mund. Er bekommt ihre plötzliche Veränderung trotz seiner Erregung mit, ist irritiert und merkt schließlich auch, das etwas nicht stimmt, dass der Halbschatten, der in dem Raum herrscht, eine Nuance dunkler geworden ist. Er lässt sie los, richtet seinen Oberkörper auf und dreht sich der Tür zu. Im Rahmen steht eine dunkle Gestalt, die sich scharf gegen das helle Licht des Flurs abhebt. Eine weitere Gestalt wird dahinter sichtbar.
Zwei Männer betreten den Raum. Der eine klein und kompakt, der andere groß und hager, beide von schwarzer Hautfarbe, dasselbe bräunliche Schwarz wie die Tussy. Der Große trägt trotz der Hitze eine schwarze Lederjacke. Seine Lackschuhe glänzen, genauso wie die Pomade in seinen glatt zurück gekämmten Haaren. Er ist eindeutig der Chef, der Wortführer. Er setzt sich auf den Stuhl. „Wen haben wir denn da in unserer Wohnung?“ Seine Freundlichkeit ist ätzend und unecht. Der Kleine, wesentlich prosaischer, in abgewetzten Jeans und einem schrecklich bunten Hawaiihemd, geifert „Gib’s ihnen, schmeiß sie aus der Furzfalle raus.“ „Keine schlechte Idee, aber vorher müssen sie noch die Miete bezahlen.
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