Die Falle

Die Rache

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Die Falle

Die Falle

Yupag Chinasky

“ Die sexuelle Erregung des Mannes auf der Bettkante ist auf einen Schlag verschwunden, stattdessen ergreift ihn eine unbestimmte und dennoch konkrete Angst. Er glotzt die Eindringlinge an und überlegt sich krampfhaft, was er sagen, was er tun soll. Auch das Mädchen hat alles verführerische Gehabe abgelegt. Sie hat sich im Bett aufgesetzt und die Beine angezogen, die Arme umklammern die Knie. Ängstlich und verachtungsvoll starrt sie auf die Typen. Der Hagere würdigt sie kaum eines Blicks. „Lilly hau ab,“ krächzt er mit heiserer Stimme. Sie steht auf, zieht die Jeans so rasch sie kann an, schlüpft in die Bluse, stopft sie in den Hosenbund, steigt in die Sandalen und will verschwinden. „Lilly!“ Die ausgestreckte Hand des Hageren deutet auf ihre kleine Jeanstasche. Sie murmelt “Arschloch”, holt aber das Päckchen heraus, entfaltet es und gibt ihm zwei Scheine. Dann ist sie draußen. „Wollen wir nicht für das Vergnügen bezahlen?“ Der Hagere schleimt und gibt sich immer noch aufgesetzt höflich. „Los rück die Kohle raus!“ schreit jetzt der Kleine und als er immer noch zögert, steht er schon neben ihm und seine Finger wühlen in den Hosentaschen und werden fündig. Er schwenkt die Geldbörse, schaut hinein, pfeift anerkennend und wirft sie dem Großen zu. Der steckt sie achtlos in seine Jackentasche und sagt stattdessen: „Die Uhr!“ „Verdammt, reicht denen das Geld nicht“ denkt er und streift seine schöne Omega, seine zuverlässiger Begleiter, an der er sehr hängt vom Handgelenk. Schon hat sie ihm der Kleine aus der Hand gerissen und dem Hageren zugeworfen. Der beäugt sie, steckt sie ebenfalls ein und hat noch etwas entdeckt. „Den Ring!“ „Nein, den nicht.“ Aus seiner Hosentasche zieht der Gangster ein Klappmesser, öffnet es und fängt an, seine Fingernägel zu reinigen. „Den Finger brauchen wir nicht. Den werfen wir weg. Also, was ist?“

Er schwitzt noch stärker. Streift den Ring ab, wirft ihn auf den Boden.

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