Die Falle

Die Rache

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Die Falle

Die Falle

Yupag Chinasky

„Hast’e Hunger?“ Als er in die schmale Gasse einbog, stand sie plötzlich direkt vor ihm, breitbeinig, die Hände in die Hüften gestützt, leicht hin und her wippend und sah ihn provozierend an. Sie versperrte den Weg und zwang ihn, ebenfalls stehen zu bleiben. Überrascht und irritiert, zögerte er mit einer Antwort, da ihm überhaupt nicht klar war, was die Frau mit ihrer Frage wollte. „Nein, eigentlich nicht. Warum?“ „Du kannst mich haben. Mich essen.“

Sie war ihm aufgefallen, weil sie das einzige Lebewesen zu sein schien, das an diesem heißen Sonntagvormittag in dem öden, heruntergekommenen Viertel unterwegs war. Mit Ausnahme von ihm, natürlich, der ab und zu auf solch abwegige Ideen kam. Doch diese Tatsache allein hätte sein Interesse nicht unbedingt erregt, nein, sie war ihm wegen ihres Gangs und ihres Arschs aufgefallen. Prall und kompakt in zu engen Jeans hin und her wackelnd, hatte dieser Körperteil seinen Blick sofort magisch angezogen. Verstohlen hatte er sie angeglotzt, was ihr offensichtlich nicht entgangen war, obwohl sie sich in einiger Entfernung auf der anderen Straßenseite befand, denn bei der zweiten Begegnung hatte sie noch heftiger mit den Pobacken gewackelt. Es war offensichtlich, dass sie ihn abgepasst hatte, um eine Weile direkt vor ihm herzustaksen. Fasziniert hatte er diesem Epizentrum wollüstiger Triebhaftigkeit nach gestarrt, bis die Frau in eine Seitenstraße einbog, ein Haus betrat und so aus seinem Blickfeld verschwand. Er schaute noch eine ganze Weile auf die nun wieder leere Straße und stellte verwundert fest, dass ein Verlangen in ihm aufkeimte, das immer heftiger wurde. „Mit solch einer, das wäre doch mal was. Mit der zu zweit allein.“ Gedanken dieser Art tanzten durch sein sonnenerhitztes, von fleischlicher Begierde vernebeltes Gehirn, als er seinen plan- und ziellosen Weg durch die Tristesse fortsetzte.

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