Er war doch nur ein Fremder in der Nacht, dem sie zufällig begegnet war. Sie fand ihn sympathisch und begehrenswert, sie würden eine Liebesnacht miteinander verbringen und sich danach nie wieder sehen.
Susanna spürte die Aura einer Frau. Aber es gab es weder Anzeichen für ihre Anwesenheit, noch für ihre baldige Rückkehr.
Am nächsten Morgen ging sie als erste ins Bad. Vor dem Spiegel übte sie ihren Satz, für den Fall, dass er nach ihrer Telefonnummer fragen sollte. „Pass auf, es war eine schöne Nacht, aber dabei sollten wir es belassen.“
Zurück im Bett fragte Javier:
„Was hast du heute noch vor? Hast du später eventuell Zeit?“
Dies wäre der Moment für ihren Satz gewesen. Stattdessen erwiderte Susanna:
„Nichts Besonderes. Keine speziellen Pläne.“ Sie verabredeten sich zum Essen. Javier begleitete Susanna zur U-Bahn.
Nach dem Essen spazierten sie durch den Park. Susanna fühlte sich wohl in seiner Nähe. Vom Laufen war ihr kalt, sie wollte einen Kaffee trinken. Außerdem hatte sie schon wieder Lust. Na und, sagte sie sich. Er ist ja nun einmal da und dieses eine Mal mehr ist immer noch nicht schlimm. Nachdem sie eine Weile an ihren Tassen genippt hatten fragte sie ihn:
„Würdest du mich massieren?“
Javier zog sich gleich mit aus. Die Massage wurde schnell intim. Gegen Abend trennten sie sich. Susanna begleitete ihn noch bis zur Bahn.
Zehn Tage später. Susanna dachte nicht mehr an das Liebesabenteuer. Da klingelte das Telefon. Sie trafen sich im Cafe´. Draußen war es kalt, Susanna fror. Sie erzählte Javier, dass sie zuvor mit Wilfredo zusammen war. Javier hatte erzählt, dass sie sich vom Studium kannten. Sie wollte nicht, dass ihn Wilfredo mit der Neuigkeit überraschte: „Ach übrigens, ich hatte sie vor dir!“ Wilfredo war manchmal gemein. Er konnte ein richtiges Miststück sein. Wie sehr hatte er es genossen, wenn Friederike anrief, während er mit Susanna zusammen war.
Fatale Begierde
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