Susanna hatte jedes Mal vor Wut gekocht. Dieser kleine Misanthrop würde sie garantiert ans Messer liefern.
Es war noch genug Zeit bis zum Beginn von Susannas Spanischkurs. Wieder verspürte sie bei Javiers Anblick Lust. Sie fuhren mit dem Bus zu ihrer Wohnung. Es war das dritte Mal.
Von nun an sahen sie sich regelmäßig. Manchmal holte Javier Susanna abends vom Spanischkurs ab, manchmal kam er direkt in ihre Wohnung. So ging es ein paar Wochen. Susanna merkte an Javiers Blicken und Gesten, dass er sich in sie verliebt hatte.
„Wir müssen cool bleiben, dass Ganze ufert sonst aus“.
„Okay“, erwiderte Susanna amüsiert, „ich hole die Eiswürfel.“
In den nächsten Wochen versuchte Susanna, Javiers Rat zu folgen und „cool zu bleiben“.
„Ich fühle mich wie ein Schwein, weil ich so wenig Zeit für dich habe“ sagte er, als er sich anzog. „Ich sollte jetzt hier bleiben, um mit dir einzuschlafen. Ich fühle mich so schäbig.“ „Warum denn?“ beruhigte ihn Susanna. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin zufrieden. Mehr will ich nicht. Ich denke einfach nicht darüber nach.“
Für Susanna war die Affäre nichts weiter als eine willkommene Abwechslung. Ein wundervoller, fantasievoller und aufmerksamer Liebhaber, mit dem man schöne Stunden verbringen konnte, ohne Verpflichtungen. Mehr wollte sie nicht. Wilfredo hatte sie vergessen.
Javiers Frau war inzwischen zurückgekehrt. Mit Susanna führte er eine regelrechte Zweitbeziehung. Sie sahen sich regelmäßig, gingen ins Kino oder zum Salsa tanzen. Einmal bemerkte Susanna: „Für einen verheirateten Mann hast du verdammt viel Zeit. Merkt denn deine Frau nichts?“ „Weißt du“, erwiderte Javier, „wenn man so lange zusammen lebt, jeder hat seine eigenen Interessen, geht seinen eigenen Hobbies nach, da kann es schon sein, dass man sich auseinander lebt. Susanna fragte nicht weiter. Es war gut so, wie es war.
Eines Abends sagte Javier zu ihr: „Komm mit mir!“ „Wohin denn?
Fatale Begierde
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