Da wusste ich, dass ich aus Versehen im Paradies der Heiden gelandet war.
Auf ihren munteren Ruf hin, folgten weitere, nicht minder schöne Engel. Der Heidengott verfügte scheinbar über eine vollständige Sammlung der schönsten Engel aus aller Welt.
Dann erschien plötzlich auch jener Jüngling im Raum, der mich kürzlich aus dem Sattel geschlagen hatte. Unterm Arm trug er meinen verbeulten Helm, in dem noch jene verfluchte, stachlige Eisenkugel steckte. Erst jetzt nahm ich wieder das verfluchte Hämmern in meinem Schädel wahr. Welch ein Schmerz. War ich also doch nur am Ort der Prüfung gelandet?
„Du hast viele von meinen treuen Männern erschlagen“, ...begann mich der Jüngling zu schelten, dass es mir im Schädel dröhnte.
„Eigentlich hättest du den Tod verdient“, ...fuhr er fort.
„Doch ...Der Einzige..., wenn wir uns auf diese unparteiische Formel einigen wollen, scheint ein besonderes Auge auf dich geworfen zu haben“, ...erklärte mir der Knabe. Erst jetzt realisierte ich, dass er meine Muttersprache sprach. Und zwar fast perfekt.
„Ich bin Alidan, der 13. Sultan vom Morgenland,“ ...stellte sich der jugendliche Kugelschwinger jetzt höflich vor.
„Meinen Vater, er war der 12., habt ihr Ungläubigen vor einem halben Jahr erschlagen. Doch mein Rachedurst ist mit dem Sieg über euer Heer gestillt. Meine besten Berater haben mir empfohlen, mich an dir in der hohen Kunst der Vergebung zu üben. Darum darfst du dich jetzt auch im königlichen Harem erholen. Den habe ich von meinem Vater geerbt.“
„Ich selbst bin noch zu jung für so viele Weiber. Auch schickt es sich nicht, die Kurtisanen seines eigenen Vaters zu beschlafen. Dazu ziehe ich verständlicherweise jüngere Mädchen vor. Ich habe gerade erst einen entzückenden Backfisch geheiratet. Und in meinem Alter glaubt man ja bekanntlich noch an die wahre Liebe.“
„Aber aus Achtung vor meinem seligen Vater, habe ich seinen Wunsch erfüllt und seine Kebsweiber behalten.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.