Fatma und die Neugier

Eine nicht alltägliche Familie - Teil 27

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Fatma und die Neugier

Fatma und die Neugier

Grauhaariger

"Eine nicht alltägliche Familie“ ist die dritte Staffel der Geschichten um die Pilotin Olivia Andersson. Aufbauend auf „Eine nicht alltägliche Beziehung“ und "Eine nicht alltägliche Ehe".

Leon wollte endlich zu seiner Schwester aufbrechen. Mit ein paar Pausen und einer Einkehr mittags bei einem amerikanischen Fast-Food-Restaurant, erreichten sie kurz nach 17:00 Uhr das Haus der Anderssons in Stralsund.
„Clara wartet schon seit dem frühen Nachmittag ganz sehnsüchtig;“ erfuhr Olivia von ihrem Vater, nachdem die Ankömmlinge gebührend empfangen wurden.
Olivia machte es Riesenspaß, mit Clara ein wenig Konversation a la „wie geht es Dir?“, „mir geht es gut“, „guten Tag“, „guten Abend“, und vor allem: „jag gillar dig väldigt mycket” und ” Jag dig också”, was soviel heißt wie: ”Ich mag Dich sehr“ und: „Ich dich auch!“, zu betreiben.
Die Pilotin hätte nie daran gedacht, dass diese Sprache etwas ganz Besonderes zwischen Clara und ihr werden könnte. Aber das kleine Mädchen war so sehr bemüht und wissbegierig mehr davon zu lernen.
„Ich kann natürlich auch „Snälla du“ und „tack“! trötete der kleine Naseweis in Richtung ihres Bruders.
„Das heißt „bitte“ und „danke“ flüsterte Livia ihrem Sohn zu.
Leon war dann ganz vorne dabei, seiner Schwester und den Großeltern das Wohnmobil zu zeigen. Mit ein wenig Hilfe von seinem Daddy demonstrierte er stolz, wie das Doppelbett vorne nach unten gefahren werden konnte. „Elektrisch!“, grinste der Junior.
„Und wie nennt man so ein Bett?“, fragte Martin. Wie aus der Pistole geschossen kam „Alkoven“ aus Leons Mund.
„Schlafen wir da oben?“, fragte Clara und kletterte die Leiter hoch.
„Nein!“ Mareike war von Claras Idee überhaupt nicht begeistert. „Wenn ihr da runterfallt, brecht ihr euch das Genick!“
„Nööö;“ trötete Leon. „Da kann man Netzte hinmachen!“ Und schon kletterte er seiner Schwester hinterher.
„Das ist unser Bett;“ versuchte Martin sich durchzusetzen. Vergeblich. Nach kurzer Diskussion stand fest, dass die Kids dort oben während des Urlaubs nächtigen würden. Dummerweise waren im Fahrzeugheck zwei Einzelbetten rechts und links. Von Martin gut gedacht, jedem seins, damit es keinen Streit gibt. Aber jetzt, da er und seine Ehefrau dort schlafen würden…einfach nur blöd diese Lücke!
Die komplette Familie Andersson ging gemeinsam zum Essen und saß dann bis spätnachts im Wohnzimmer zusammen. Es gab viel zu erzählen…

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Die Fährüberfahrt von Saßnitz in das südschwedische Ystad. Natürlich hatten beide Kinder so etwas noch nie erlebt. Liv war mit selbiger Fähre schon mehrmals in Schweden gewesen und Martin kannte die vierundzwanzigstündigen Überfahrten von Italien nach Igoumenitsa beziehungsweise Korfu aus Urlauben mit seiner tödlich verunglückten Frau.

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Um Clara und Leon langsam an das Camperleben zu gewöhnen, haben die Anderssons beschlossen, die Reise gemächlich anzugehen. Dadurch waren die täglichen Etappen nicht allzu lange und die Familie nutzte die Zeit, um Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, welche entlang ihrer Route lagen. So konnten sie das Naturschutzgebiet „Vattenriket“ am Rande von Kristianstad, wie auch das Städtchen selbst besuchen, aber auch die vielen Seen und Wälder der Provinz Kronobergs län bestaunen.
Am dritten Tag nach Ankunft in Schweden traf die Familie dann mit ihrem Wohnmobil auf dem Vimmerby Camping ein, wo Olivia in weiser Voraussicht bereits im Vorfeld einen Stellplatz für zwei Tage reserviert hatte. Die Anderssons hatten sich bewusst für den Platz etwas außerhalb von Vimmerby entschieden, boten sich hier doch Möglichkeiten wie das Baden im See „Nossen“ oder auch das Tretbootfahren an.

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