Darauf hat er nur gewartet und dringt mit einer kurzen Bewegung tief in sie ein. Ihren Aufschrei verschluckt der Bolero, noch bevor sich die Finger zur Faust krümmen. Gepresstes Wimmern, geiles Stöhnen. Die Tonart kehrt nach C-Dur zurück. Bei jedem Schlag der Pauke öffnet sich seine Hand und schließt sich wieder. Ein letztes Quietschen, wie eine Vollbremsung kurz vor dem Abgrund, Stille. Der Bolero hat sein abruptes Ende erreicht.
Er lässt seine Faust ruhen, streichelt sanft ihre Schamlippen mit seiner Zungenspitze, leckt sie zart und bewegt sie wieder. Erst ein leichtes Drehen, dann wieder das Öffnen und Schließen seiner Hand. Sie stöhnt und wimmert, ist nicht mehr auf dieser Welt. Der Faustfick lässt sie spritzen, ihre Nässe vermischt sich mit dem Öl. „Nun weißt du, was dir damals geschehen ist“, flüstert er ihr ins Ohr. „Ich werde jetzt meine Hand aus dir ziehen und du wirst für immer geheilt sein. Auf dem Tisch liegt dein kleiner Brillant."
Ihre versteckte Sehnsucht hat einen Namen, Faustfick. Keine Frau der Welt würde sich dem aus reiner Neugier aussetzen und sie gleich gar nicht. Sie hatte ihm vertraut, so wie es seine Studenten auch tun und so wie es seine Patienten von ihm erwarten. Das nach Honig duftende Öl hielt sie für eine besonders hochwertige Therapie. Seine Handschuhe waren über jeden Zweifel erhaben.
Den ersten Finger hatte sie noch für ein Vorspiel gehalten und war bereit, sich ihm hinzugeben. Er hat sie erregt. Beim zweiten Finger war sie schon etwas angespannt, hat diesen aber nicht als unangenehm empfunden. Das Dehnen kannte sie von sich selbst und erlebte es als Lustschmerz.
Verunsichert hat sie erst seine Bitte, für einen kurzen Moment ganz tapfer zu sein. Doch da war sie schon nicht mehr fähig zu irgendeinem Gedanken. Sein Versprechen, sehr bald Eros im Himmel zu begegnen, hat ihr genügt.
Sie hat versucht, sich zu entspannen. Das Dehnen des dritten und vierten Fingers erinnerte sie an ihre Erstgeburt. Bevor der Kampf um ein neues Leben beginnt, hält die Natur offenbar ein Vorspiel bereit, das mit seiner Faust vergleichbar ist. Ihr Öffnen und Schließen, das Drehen und Wenden erzeugt ein ähnliches Glücksgefühl. Sie war bereit, den Kampf aufzunehmen. Nie im Leben hätte sie es für möglich gehalten, dass die Faust eines Mannes das auch vermag. Darauf war sie nicht vorbereitet. Es hat sich tief in sie eingebrannt.
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