Faustfick

21 7-12 Minuten 0 Kommentare
Faustfick

Faustfick

Pilot in Command

Ganz deutlich sieht sie den Schatten einer erhobenen Hand bewegungslos über sich. Tam tatata erklingt dazu ein leises Trommeln, präzise wie ein Uhrwerk. Den kurzen Klatsch hatte sie nicht erwartet. Er traf ihren linken Nippel, klatsch den Rechten. Der Schatten bewegt sich dabei nicht. “Was macht ihr mit mir? Sind es deine Lippen, die sich jetzt zart auf meine Brüste legen und sie kühlend beruhigen? Der Umriss des Mannes vor mir, der alles mit ansieht, bis du das? Das Bild eines Piraten erscheint mir. Mit seiner Handprothese dringt er in mich ein, greift hinter mein Schambein und zieht mich zu sich heran. Ich möchte lauf aufschreien, bringe aber keinen Ton heraus. Wo bist du?“ Schweißgebadet wacht sie auf.

Als Mediziner hatte er sich in der Frauenheilkunde längst einen Namen gemacht. Sein Fleiß und auch seine besondere Befähigung im Umgang mit Menschen waren wohl ausschlaggebend für eine Berufung auf diesen Lehrstuhl. Die neue Wohnung hatte sie ihm damals vermittelt. Dazu mussten sie ihre Telefonnummern austauschen. So fing alles an. „Sie können mich jederzeit erreichen, auch nach Feierabend und notfalls auch in der Nacht“, hatte er lächelnd hinzugefügt.

Es ist viele Jahre her, sehr viele. Sie war fasziniert von ihm. Sein Büro hatte es ihr besonders angetan. Überall Bücher, Fachzeitschriften, Dissertationen, die er gerade betreut. Und in der Ecke hinter der Tür, unscheinbar sein weißer Kittel. Sie war mächtig stolz darauf, ohne Termin jederzeit dorthin vordringen zu dürfen.

Die Wohnungssuche damals war nicht ganz einfach und zog sich hin. Er ließ es sich aber nicht nehmen, sie nach jeder Besichtigung noch auf einen Kaffee einzuladen. Die Geschichten aus seiner Studentenzeit liebte sie besonders. Und erst recht die gemeinsamen Geschichten mit seinem Freund und Kommilitonen Psycho. Er als Gynäkologe und der andere als Psychologe, das muss ein tolles Gespann gewesen sein.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 8661

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben