Feenzauber

Feenzauber - Teil 1

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Feenzauber

Feenzauber

Peter Hu

Da gab es einen Umstand, mit dem der „Große Vorstand“ nicht im Traum hätte rechnen können. Denn in jenen letzten, wirklich wilden Wald, hatte sich das heute nur noch wenig bekannte, "Kleine Volk" zurückgezogen. Einst bevölkerte dieses Feenvölkchen die ganze belebte Welt. Aber unter dem wachsenden Druck der industriellen Moderne, blieb diesen zauberhaften Wesen nur noch der Rückzug. Einzig die letzten Inseln natürlichen Grüns, boten ihnen jetzt noch lebenswerte Heimstatt.
Aber ihre Königin, die große Fee Violett Eichengrün, war keineswegs gewillt, dem neuerlichen Frevel tatenlos zuzusehen. So zart und zerbrechlich diese Fee auch erscheinen mochte: Dieses zauberhafte Wesen gebot über gewaltige Kraft.
Violett kannte die Menschen; ...hatte ihre gierige Dummheit lange genug studiert. War sie doch, seit man dem kleinen Volk nicht mehr gebührend opferte, häufig unter diesen grobschlächtigen Riesen unterwegs gewesen, um für den Unterhalt der Ihren zu sorgen. Und nicht zuletzt um die Ohren aufzuhalten, um weiteres Unglück zu vereiteln.

Violett wusste also um menschliche Schwächen. Sie nutzte ihren atemberaubenden Zauber. Sie arbeitete als geheime, mehr als gefragte Stripperin, in den teuersten und verruchtesten Nachtclubs der bedeutenden Städte.
Das tat sie nicht zum Vergnügen (obgleich es ihrem offenen Wesen kaum widersprach). Das Waldvolk hätte sich keine eine bessere Spionin wünschen können. Das Ohr der Schönen lag am Puls der feindlichen Macht. Und nicht nur ihr Ohr...
Unter der Larve des gutaussehenden, aber einfältigen Blondchens, war Violett immer genau dort, wo die „Geldgierlinge“ im Sektrausch ihre Machenschaften ausplauderten; ...ja manchmal sogar neue Pläne ausheckten: -Eben in den Pools, Saunas und Betten der hochwertigsten Etablissements. ‚Wozu besaß man schließlich Geld, Einfluss und Macht, wenn man es nicht auch mal ordentlich krachen lassen konnte?‘

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