Felizitas

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Felizitas

Felizitas

Michael Müller

Sie lag wie ein Embryo eingerollt und schlief. Er schmiegte sich an sie, zog die Bettdecke über sie beide und schlief rasch ein.
".... Sechsuhrfünf, und die Kollegen vom Wetterdienst versprechen uns für heute viel Sonnenschein, Temperaturen bis........."
Die Stimme des Radiosprechers weckte ihn. Die Augen noch geschlossen, taste er nach ihrem Körper. Das Bett war leer. Er setzte sich auf.
"Felizitas?" rief er.
Keine Antwort.
Er stand auf.
Ihr Kleid hing noch über die Lehne des Sessels beim Tisch. Er ging in die Küche.
Auf dem kleinen, runden Tisch der neben dem Herd stand und auf dem er üblicherweise frühstückte, saß eine große, weiße Katze, die ihn nun ansah.
>Die muss wohl in der Nacht durch die offene Türe gekommen sein< dachte er.
Das Tier sprang vom Tisch, lief an ihm vorbei und versteckte sich unter dem Bett.

"Hast du die ganze Nacht unter meinem Bett gelegen?" fragte er, erwartete aber keine Antwort.
Er öffnete die Tür zum Badezimmer.
Felizitas war nicht drin.
Im Vorraum, in dem er jetzt stand, lagen ihre Sandalen.
Auch am WC war sie nicht.
Er wollte eben seine Suche nach Felizitas im Stiegenhaus aufnehmen, als er bemerkte noch immer nackt zu sein. Rasch schloss er die bereits geöffnete Wohnungstüre wieder.
Barfuss, aber nun mit Hose und T-Shirt bekleidet, stieg er dann die Treppe bis zur Kellertüre hinunter. Die Türe war versperrt.
Martin stieg die wenigen Stufen bis zur Hauseingangstüre hinauf und lehnte sich nachdenklich an die Wand.
Einer der Mieter kam soeben die Treppen herunter.
Die Männer wünschten einander den üblichen "Guten Morgen".
Der Mann sah Martin an. "Suchen sie etwas?" frug er.
"Eine Frau," war Martins Antwort.
Der Mann begann laut zu lachen. "Versuchen sie es doch mit einer Annonce," riet er ihm und verließ, davon überzeugt eben eine wunderbar witzige Bemerkung gemacht zu haben das Haus.
Martin ging zurück in seine Wohnung.

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