Lilly blickte die Stirn runzelnd in die Dunkelheit. Herbstwind heulte um die Ecken des kleinen abgelegenen Häuschens und peitschte Regen gegen die Fensterscheiben. Drinnen verbreitete prasselndes Holzfeuer des Kamins eine behagliche Wärme im Zimmer, welches zusätzlich durch Kerzenlicht beleuchtet wurde. Plötzlich durchschnitt ein Lichtkegel das Schwarz der Nacht. Die junge Frau wusste, dass sich um diese Zeit nur er hierher verirren konnte. Schnell ging sie ins Schlafgemach und kleidete sich um, für ihn. Gerade, als Lilly im Bad dunkelbraunen Lippenstift auftrug, schellte es an der Haustür. Dreimal klingelte er, genauso, wie sie es verabredet hatten. Ein letzter prüfender Blick huschte über ihr Spiegelbild, sie war zufrieden mit dieser Frau, die sie dort betrachtete und sie wusste, dass er sie so wollte, heute. Als sie wenig später langsam über die Fußbodenfließen lief, begleitete sie das Klacken der spitzen Absätze ihrer langen schwarzen Stiefel. Ein Geräusch, welches ihr gefiel und was er mochte. Wortlos öffnete sie die Haustür, sah ihn mit kühler Miene an und bat ihn mit einer Handgeste herein. Mit wiegenden Hüften ging sie vor ihm in ihr Zimmer. Er folgte ihr. Mitten im Raum stellte sich Lilly vor ihn hin. In der rechten Hand hielt sie eine schwarze Peitsche, deren schmalen Riemen durch gezielte Bewegungen schwangen und flüsterte mit rauer Stimme: „Knie dich vor mich hin und küss meine Füße!“ Während er ihren Befehl befolgte, konnte er ihren kurz wechselnden Gesichtsausdruck nicht sehen, wie ein Lächeln über ihr Gesicht huschte und sie ihn liebevoll ansah. Kurz nur, denn als er seine Lippen auf das schwarze Leder drückte, hörte er Lilly abermals sprechen: „Zieh dich um. Dort auf dem Hocker liegen die Sachen!“ Er erhob sich. Sie setzte sich auf den kleinen Sessel nah am Kamin und legte das linke Bein auf den Tisch, der davor stand.
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