Mit diesem klebrigen Zeug würde er glatt zwischen den Zeitseiten pappen bleiben, ...und auf alle Ewigkeit zwischen Heute und Gestern festsitzen. So konnte er weder sich selbst noch dem armen Kalifen dienen, der nach dem letzten Angriff auf die gesamte Ernte, nicht einmal mehr wusste, wie er sein Volk ernähren sollte.
So begab es sich aber, dass in unserem kleinen Kalifat eine merkwürdig altmodische Tradition herrschte. Auch wenn der Kalif privat ein netter Kerl war, war es in seinem Reich eine alte, unsinnige Sitte, dass man in Zeiten ärgster Not, den weisesten Zauberer im Lande opferte, so er keinen Ausweg aus der Krise fand.
Und da Gidion Ed‑Shabby dieses Amt zufällig gerade innehatte, musste ihm nun schleunigst etwas einfallen. Denn am Fuße des Turms, hörte er schon die Schritte des Scharfrichters. Und als er herabblickte, sah er schon das mächtige Richtschwert in der Sonne blinken.
Gidion war ein tapferer Mann, der kaum um sein Leben fürchtete. Denn im Paradies seines Propheten warteten schon achthundertsiebzehn Jungfrauen darauf, ihm ihre Unschuld zu opfern.
‚Aber wenn da oben alles so klasse ist, ...und man dort nur besten Wein säuft, ...und köstlichste Muschis vögelt, warum regt sich das gemeine Volk denn dann so auf, nur weil es verhungert?‘ ...wurde der Weise Mann nachdenklich.
‚Warum plackten sich die armen Bauern auf den Feldern ab, wenn ein Sprung von der Klippe genügte, um in das Land von Milch und Honig, köstlichem Muschisaft, ...und ewigen Faulenzens zu fliegen?
Oder hatte er da was falsch verstanden?
‚Und warum begnügte sich der Kalif mit nur achtzig Haremsdamen, die dazu nicht einmal mehr Jungfrauen waren, wenn er durch Suizid, ...und sei es auch im Kampf gegen die bösen Drachen, gleich an nahezu achthundert Frische herankommen könnte?‘
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