Der feuchte Talisman

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Der feuchte Talisman

Der feuchte Talisman

Peter Hu

Die letzten Tage hatte es wie aus Eimern geregnet. Jetzt stand der glühende Sonnenball erbarmungslos am Himmel. Die Grabungsstätte hatte sich in einen wahren Brutkasten verwandelt.
Celline trug weite Kakishorts, die ihre hübschen Beine schon beinahe dünn erscheinen ließen. Das Klima hatte ihnen einen bronzefarbenen Ton verliehen; genau wie dem flachen Bauch, dessen länglicher Nabel keck unter einer locker geknoteten Bluse hervor lugte. Zwischen ihren schönen, weich-fülligen Brüsten hatte sich ein kleines Bächlein gebildet. Alles juckte. Verfluchte Mücken, …verfluchte Tropen…
Der Arbeitstisch stand mitten im Vanillianischen Urwald. Das lag an der feuchten Scheidegrenze zwischen Schwarz und Weißafikonien. …eben genau in jenem Delta, wo schon manch gestrandeter Seebär seine letzte Blaubeere gelutscht hatte, bevor er seine bleichen Knochen in die grüne Hölle legte.
Ja, Hölle war genau die richtige Bezeichnung für dieses mückenverseuchte Terrarium.
Keine zehn Pferde hätten die blonde Archäologin an diesen verfluchten Ort gebracht. Aber der Ruf eines Professor Bromsen hatte genügt, die Arbeit von elf Pferden zu erledigen.
Seit der Studienzeit war sie diesem Mann mit Haut und Haaren verfallen. Noch immer legte sich augenblicklich ein vorfreudiger Morgentau auf die Flügel ihres rosigen Schmetterlings, wenn sie auch bloß seine Stimme hörte. Bromsen war einfach so nett, und sah dazu auch noch verdammt gut aus. Was waren schon sechzehn Jahre Altersunterschied?
Da gab es nur ein einziges Problem mit dem Mann. Dieser gutaussehende Adonis hatte nur Augen für alte Tonscherben, und die Architektur längst vergangener Städte.
Doch Celline würde ihm schon zeigen, was es mit Blüten und Stempeln auf sich hatte.
Seit frühen Unitagen hatte sie sich auf diesem Gebiet begeistert weitergebildet. Ihre Erfahrungen würden also locker für zwei ausreichen. Sie gestand es sich ja selbst ein: Damals war sie ein ziemliches Früchtchen. Und sie gestand es sich gern ein. Denn sie wollte keines dieser aufregenden Abenteuer missen.

Celline war verdammt experimentierfreudig, und experimentierte ohne engere Wahl; bis eben eines Morgens der neue Professor in den Hörsaal trat. Die bleichgesichtigen Grünschnäbel waren auf der Stelle vergessen.
Das war wirklich mal ein Mann; braungebrannt, und direkt vom Grabungsfeld aus der Kaftanitischen Wüste. Sein Hemd duftete nach Achselschweiß, weiter Welt, und halsbrecherischem Abenteuer. Dazu hatte er Haare auf der Brust, …einen ganzen Urwald animalischer Haare…
Doch der Schein trog. Auch wenn dieser Stier auf seinem Fachgebiet eine echte Rakete war, …in praktischer Biologie war Bromsen etwas zurückgeblieben.
Dabei reagierte er durchaus auf optische Schlüsselreize.
Wenn Celline im Hörsaal in der ersten Reihe saß, wußte er immer genau über die Farbe ihrer Unterwäsche bescheid.
Na ja, wie konnte er bei diesen Beinen auch weg schauen? Ihre Röcke waren schließlich kaum mehr, als etwas zu breit geratene Gürtel. Und dazu hatte das Mädchen immer größte Schwierigkeiten, die Füße still am Boden zu halten…
Auch stellte Celline voller Genugtuung fest, dass Bromsen recht gut auf ihre Obstauslagen reagierte, was in Ermangelung bequemer Obstschalen, an warmen Sommertagen meist ein wahres Glockenläuten zur Folge hatte.
So dauerte es auch nicht lange, dass Celline ihn in die Präparatenkammer begleiten durfte. Ihr Herz tat einen Sprung, schließlich hatte sie durchaus ihre Phantasien. Doch der Professor bat sie tatsächlich nur darum, ihm beim Transport der kostbaren Scherben zu helfen. Das Läuten ihrer lockeren Glocken hatte irgendwie so einen beruhigenden Klang. Denn Bromsen fürchtete sich in dunklen Kellern (was in seinem Beruf ein gewisses Handicap darstellte).
Wegen dieser beruhigenden Glockenwirkung, durfte die hübsche Studentin ihren angebeteten Ausgräber auch bald um die halbe Welt begleiten. Ihre Röcke wurden immer kürzer, und Brasilianische Minibikinis waren im Vergleich zu ihren knappen Tops die reine Stoffverschwendungsorgie.

Ja, der Professor schätzte seine junge Assistentin. An anerkennenden Blicken fehlte es nicht. Doch mit Blicken allein, konnte sich die Schöne unmöglich zufriedengeben. Schließlich hatte sie auch noch einen ziemlich kitzligen Flügelfisch zwischen den langen Beinen. Und das Tierchen wollte schließlich gefüttert werden.
Doch es war wie verhext mit diesem verklemmten Superstier. Selbst wenn Celline in offensichtlicher Pose über dem frisch entdeckten Grab eines antiken Königs kniete, die Glocken schwang, und den Duft fangfrischer Austern verbreitete:
Der bleiche Knochenmann leckte sich vor Gier die Zähne, aber Bromsens Blick heftete sich wie angeklebt auf die kostbaren Grabbeigaben. Es war zum verzweifeln…

…Dennoch, …wenn der Professor rief… packte Celline ihre Koffer. Sie war allzeit bereit. Selbst jetzt noch, da sie ihr Diplom längst in der Tasche hatte. Wie konnte sie diesem Ignoranten nur derart verfallen?
Zum Glück gab es da noch den getreuen Grabungsgehilfen Fati-Mach-Eben.
Fati war so eine Art männliches “Mädchen für Alles”. Böse Zungen bezeichneten ihn als Bromsens Rechte&Linke-Hand. Denn seine geschwungene Nase hatte ein untrügliches Gefühl für tief verborgene Schätze (und die Nöte vernachlässigter Schmetterlinge). Zwar sah er nicht gut aus. Aber wenn er das abgelegte Hemd des Professors anhatte, und dazu den Tropenhut mit dem dichten Moskitonetz aufsetzte, ließ sich Celline schon mal gern täuschen.
Denn Fati hatte nicht nur eine enorme Nase, sondern auch ein stattliches Horn im Gepäck. Dazu hatte er einen liebenswerten Charakter, und eine ausgesprochene Schwäche für Blondinen mit temperamentvollem Naturgeläut unter dem Hemdchen. Der begabte Helfer kannte tausendundeine Variante, kleine, rosige Feigen zu beglücken…

Cellines breiter Mund formte auch immer das schönste Lächeln, wenn der lebenslustige Mach-Eben vor ihr Sortiertischchen trat. Das tat er oft und gern. Denn es war sein Job, ihr die neusten, und interessantesten Fundstücke vorzulegen.

So schielte sie auch heute wieder braunäugig über die runde Lesebrille. Dazu setzte sie ihr breitestes Verschwörerinnenlächeln auf. Diesem Lächeln konnte der Kaftanit nicht widerstehen. Es war kurz vor der Mittagspause. Nach der Mahlzeit brauchte Celline immer etwas Bewegung. Nicht nur ihre Mückenstiche juckten in der tropischen Hitze.
Mach-Eben war ein echter Sportsfreund. Auch ihm war jederzeit nach einer Runde “Professor und Grabungsgehilfin” zumute.

Kein Wunder. Dieser Ort hatte irgendwie so etwas inspirierendes an sich. Man konnte es sich heute, da der Urwald alles zurück geholt hatte, kaum noch vorstellen. Sie gruben in einem antiken Kurort. Cellines Sortiertisch stand mitten in einem gefliesten Badebecken. Zahlreiche Mosaiken erinnerten noch heute daran, dass hier wohl einst die lustvollsten Wasserspiele gespielt wurden.
Immer deutlicher stellte sich heraus, dass sie die „Liebesschule“ der legendären Nefret ausgegraben hatten. Den Ruhesitz der bekanntesten Hetäre des antiken Roms.
Bis ins hohe Alter hatte diese begnadete Liebeskünstlerin an diesem Ort gelehrt, und ihr geschätztes Wissen an junge Hetärenschülerinnen weitergegeben. Denn in jenen Tagen war dieses Gewerbe noch hoch geachtet.
Zahlreiche große Feldherren hatten sich hier vom anstrengenden Feldhandwerk erholt, und wohl so manche feuchte Ackerfurche bestellt.
Noch zehn Minuten bis zum Pausengong.
Celline hatte gerade ein äußerst zweideutiges Elfenbeinpüppchen auf den Tisch bekommen. Vorsichtig bürstete sie die Schmutzschicht ab. Mehr und mehr kristallisierte sich die außergewöhnliche Schönheit des Fundstücks heraus. Das Püppchen war eine richtige Augenweide, …ließ sich aber bereitwillig auch für andere Zwecke verwenden. Sie hielt den Talisman einer Hetäre in Händen. Glücksbringer und Lustspielzeug zugleich…
Ein zauberhaftes Stück. Die junge Archäologin begann zu träumen…
Völlig losgelöst, wanderte eine streichelnde Hand an der Innenflanke ihres Oberschenkels empor. Schon verschwanden die zarten Archäologinnenfinger im dunklen Tunnel der schwülen Tropenshorts, und stießen auf die Tore einer ziemlich feuchten Schatzkammer…
„…ohuuuorch…“, der Talisman besaß beachtliche Zauberkraft…
Da stellten sich auch schon die ersten Bilder ein. Celline tauchte in eine längst vergangene Zeit. Und doch wurde sie in ihrem Inneren wieder lebendig.
…„Traumkino-Archäologie“…

…Müßig lümmelte sich die junge Hetäre auf der Kline. Neben ihrer Ruheliege stürzte ein künstlicher Wasserfall ins Becken. Die fein zerstäubte Gischt sorgte für angenehme Kühle. Der dünne, weiße Citon schmiegte sich in feuchter Transparenz über ihre zart gebräunte Haut. Dabei besaß er ohnehin nur einen Träger, und ließ die linke Brust in völliger Freiheit schwingen.
Dieser hübsche, zarten Tropfen war nicht riesig, doch stand er in gutem Einvernehmen mit der Schwerkraft, anstatt sich mit ihr zu streiten. Groß und rund, lächelte den Betrachter eine hauchzarte Knospe an.
Verträumt spielte Celline mit den goldenen Scheiben ihrer Hüftkette. Die Schöne war angenehm nervös. Ihre langen, nackten Beine waren von elektrisierter Gänsehaut überzogen. Noch war sie in der Probezeit. Nefrets Regeln waren streng. Würde sie den Anforderungen der Schule genügen? Sie hatte lange für diese Ausbildung gespart.
Würde sie ihren ersten Gast nicht zufrieden stellen, wäre die lange Reise umsonst gewesen. Die Spannung war kaum noch zu ertragen. Da hallten auch schon die festen Schritte eines wahren Herren durch das Badehaus. Die Blonde schloß die Augen, und wurde augenblicklich von einer feuchten Welle überflutet.
Als sie die Augen wieder aufschlug, beugte sich ein herrlicher Mann über sie; jünger, und weitaus schöner, als sie es jemals erwartet hätte. Ein grüner Knabe war er jedoch nicht. Die Vierzig hatte der kraftstrotzende Tribun wohl schon überschritten. Helle Narben zierten die muskulösen Oberarme, genau wie die Muskeln seiner breiten, männlich behaarten Brust. Der Offizier strahlte eine stolze, aber gutmütige Würde aus. Celline wurde ganz heiß, als sich die schwieligen Hände auf ihre zierlichen Knie legten, und rauh streichelnd an den Schenkeln empor fuhren.
Cellines Brustwarzen zogen sich schroff sprenkelnd zusammen. Sein Mund küßte das entblößte Rosarot, und begann lustvoll an der empfindsamen Spitze zu lutschen.
Da lag ein wahrer Gott an ihrem Busen; saugte und knabberte ihn so sinnlich, dass ihre Feige über die Ufer trat. Auch ihr prächtiger Popo wurde dazu gewalkt, dass ihr Vulkan knapp vor dem Ausbruch stand.
Das war ein wahrer Gott in Menschengestalt. Willig begann sich die Hetäre zu öffnen.
Da ragte auch schon ein beeindruckender Rammsporn aus seinem Schurz. Ein größeres Kompliment konnte ihr der Soldat kaum machen.
„Danke“, …hauchte sie.
„Doch zuvor sollst du auch meine Kunst genießen. Denn Du bist der Gast, und meine Aufgabe ist es, Dich verwöhnen. Gib dich vertrauensvoll in meine Hand…“ Bäuchlings streckte sich der Gast auf der Ruhestatt. Schon nahm ihn die Schere heißer Schenkel gefangen. Eine schönere Gefangenschaft konnte er sich kaum vorstellen.
Warmes Öl tropfte zwischen seinen Schulterblättern zu Tal. Geschickte Hände kneteten es ein. Dann spürte er die herrlich warme Weichheit ihrer Brüste.
Celline knetete sein entblößtes Hinterteil so sinnlich, dass die Hydraulik seines Marschallstabes es bald in die Höhe pumpte. Aber auch die Ölfrucht der Masseuse wurde immer flitschiger. Angebot und Nachfrage waren also gegeben…

Die junge Hetäre nahm das Angebot gern an. Sie genoß das Pulsen dieses harten Pilzes, der jetzt direkt gegen ihre feste Bauchdecke drückte.
Doch auch wenn ihre herrlich schwingenden Tropfenbrüste gerade so lustvoll über sein kitzelndes Brusthaar schwangen, zum Verschmelzen war es noch zu früh. Darum entwand sich die Schöne im letzten Augenblick, und floh mit fordernder Geste in das erfrischende Badebecken.
Kein Wunder, dass der Feldherr ihr auf den Fersen blieb. Ihr kleiner Arsch zuckte so herrlich auf der Flucht. Gierig drängte er das kichernde Rehlein an den Beckenrand.
Dieses ergab sich schnell, und öffnete zum Zeichen der Freundschaft die schlanken Beine. Zärtlich geigte der Jäger den rosigen Rochen. Der Reiz war so süß, dass ihre langen Beine um den Eroberer glitten.
So folgte sie ihrer Berufung, und pflanzte das beste Stück auf den Stab. Tiefer und tiefer, erforschte der Gast ihre bebende Höhle. Die Hetäre jauchzte, japste und gurrte in unverhohlener Lebensfreude. Ihr breiter Mund formte die merkwürdigsten Liebeslaute …„Bromsen…, Bromsen… O…Bromsen!“…

Und da war Bromsen auch schon zur Stelle. Der gezückte Revolver blitzte in seiner entschlossenen Hand.
„Was ist geschehen? …wer hat sie bedroht?“…erkundigte sich der besorgte Professor.
„Oder war es ein Tiger? …eine Schlange?“…
„Ach Professor! …sie haben mir plötzlich so sehr gefehlt“, …lächelte die junge Archäologin verträumt. Gerade rechtzeitig, hatte sie noch ihre Bluse zu geknotet.
„Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist“, lächelte die Blonde zweideutig über ihre runde Lesebrille hinweg. Ein blank polierter Talisman glitt heimlich aus dem Hosenbein ihrer weiten Shorts…
…„Aha…, ein typischer Glücksbringer der Hetären. Und mit welcher Hingabe sie ihn geputzt haben. Der glänzt ja wie neu. So, als hätte er seiner Besitzerin gerade erst Glück gebracht“…
Celline konnte es kaum glauben: Der seit Jahren so schmerzhaft begehrte Mann faßte ihr endlich ans Knie.
Schon spürte sie seinen heißen Atem am Hals. Der Mann war im Begriff, sie zu küssen. Dieser Talisman besaß wirklich magische Kräfte…
…Doch da ertönte der Mittagsgong. Die Zaubermacht des Augenblicks war gebrochen. Professor Bromsen hatte sich wieder in der Gewalt.
…Schade eigentlich…
Aber da war ja auch noch Fati-Mach-Eben. Selbst an Wein und Kerzen hatte er gedacht, um das einfache Kantinenmahl zum Fest zu machen. Nein, der Kaftanit sah nicht besonders gut aus. Aber er war ein echter Gentleman. Er würde es ihr auch gleich noch eben schnell „bequem machen“. Dafür war er schließlich berühmt. Diesmal würde Celline nicht die Augen schließen, und von ihrem unnahbaren Professor träumen…

ENDE

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