Feuchter Untergrund

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Feuchter Untergrund

Feuchter Untergrund

Sven Solge

Da ich nichts hörte trat ich ein, doch das Zimmer war leer und die beiden Betten waren unbenutzt, da sie noch mit Schutzfolie abgedeckt waren.
Im Schwesternzimmer wurde mir mitgeteilt, dass sie verlegt worden sei, weil sie Privatpatient wäre.
Ich machte mich auf den Weg zur neuen Station, fragte mich dort zu ihrem Zimmer durch und klopfte an die Tür.
Sofort hörte ich eine Männerstimme und erkannte meinen Auftraggeber, schon an der forschen Stimme. Am liebsten wäre ich umgedreht, aber die Entscheidung wurde mir abgenommen, weil die Tür von innen geöffnet wurde.
„Ah der Herr Köster!“ Herr Holtymann reichte mir die Hand und zog mich ins Zimmer.
„Ich möchte mich bedanken, dass sie sich so führsorglich um meine Tochter gekümmert haben, das werde ich nicht vergessen!“
Er nahm mir die Blumen aus der Hand: „Geben sie man her ich hole eine Vase, meine Tochter hat schon mehrfach nach ihnen gefragt!“
Er verließ das Zimmer und ich wandte mich an Ihnes: „Wie geht es ihnen?“ Und reichte ihr die Hand. Ich wollte sie gleich wieder loslassen, doch sie hielt mich fest und sagte leise, indem sie an meiner Hand zog: „Komm Mal näher!“
Ich beugte mich zu ihr runter, weil ich dachte sie wollte mir etwas ins Ohr flüstern, doch dann spürte ich ihre Lippen auf meiner Wange. „Danke!“, sagte sie ganz leise, „bleib bitte bei Ines und dem du!“, fügte sie noch hinzu.
Ich richtete mich langsam wieder auf: „Aber sie sind die Tochter, meines Auftraggebers!“
„Stimmt, aber ich bin eine selbständige Person und möchte, dass wir uns mit Vornamen ansprechen. Außerdem bin ich dir unendlich dankbar, dass du mich gefunden und du dich um mich gekümmert hast! Stell dir mal vor ich wäre allein im Haus gewesen. Man hätte mich wahrscheinlich erst heute Morgen gefunden!“
Sie hielt immer noch meine Hand und ließ sie auch nicht los, als ihr Vater zurück ins Zimmer kam.

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