Feuer macht geil

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Feuer macht geil

Feuer macht geil

Anita Isiris

Alexandras Kurzhaarschnitt, ihre Rehaugen, ihr süddeutscher Akzent faszinierten mich. Der süddeutsche Akzent hat für mich etwas obszöngeiles – etwa analog dem Züricher Dialekt. Ich nahm den Kaugummi aus meinem Mund und klebte ihn an den hölzernen Bettrahmen. Ich wusste, dass mein Haar Alexandras Bauch kitzelte. Die einen macht das nervös. Andere mögen es. Alexandra mochte es.

„Schublade“, sagte sie nur. „Er ist in der Schublade.“ „Wer?“, fragte ich – doch ohne eine Anwort abzuwarten, zog ich die Schublade auf. Eine verrückte Idee, das mit der Fackel. Das kann man nur machen, wenn man sehr hohe, möglichst unbehandelte Steinmauern sein Eigen nennt. Alexandras Mann war reich, sehr reich. Und er liebte die kleine Burg über alles. Die Fackel über uns war sicher in einer Messinghalterung befestigt.

Ich speichelte Alexandras Nabel ein. „Gut so?“, fragte ich unschuldig-rhetorisch. „Joooaaah…“. Alexandras Antwort. Der pinkfarbene Dildo lag schwer in meiner Hand. Er war schwerer, als er aussah. Ich wog das Modell prüfend. Ich hatte – welch ein Zufall – eine Woche zuvor erwogen, denselben Vib zu erstehen – im Beate-Uhse-Schlussverkauf. Der Internet-Handel hat der weit verzweigten geschichtsträchtigen Ladenkette den Hahn zugedreht. Für immer. Nippel, Muschis, Lippen, Titten, Bäuche, Rosetten und Schwänze würde es aber weiterhin geben. Deutsche, rumänische, griechische, australische und russische.

Alexandras Rosette war typisch deutsch. Sauber, süss, klein und rosa. „Da willst Du ihn rein?“, fragte ich überrascht. „Mach schon“ – ihre ungeduldige Antwort. Ich spreizte Alexandras Pobacken, so, wie ich es mal in einem Film gesehen hatte – und spuckte auf ihr Poloch. Dann massierte ich mit feuchtem Finger ihre Intimregion. „Mach schon“, wiederholte sie. Ich hatte mich bislang noch nie mit dem Anus einer Frau befasst. Ich selber habe allerdings mein „hinteres Pförtchen“ schon mehrmals bespielen lassen. Wieso auch nicht? So lässt sich eine Schwangerschaft vermeiden – und Analverkehr ist heute bereits Thema in einschlägigen Lehrbüchern für Jugendliche – auch wenn das nicht unumstritten ist. „Wenn Ihr zu zweit seid, oder zu mehrt, spielt zuerst mit Eurer Zunge an der…“. Auch implizite Aufforderungen zu Gruppensex sind bereits an der Tagesordnung. Sie verändert die Welt, die iPhone Generation: Alles, jederzeit, immer, sofort und vor allem: schnell!

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