Thunder dachte an Keomas Versprechen. Der alte Mann besaß ein gutes Herz, auch wenn er es unter einer eisenharten Schale verbarg. „Ich kümmere mich um Ally. Schau zu, dass dieser Wahnsinn ein Ende findet!“ Thunder war sich unsicher, ob er diese Hoffnung erfüllen konnte. Er hatte kaum Zeit. War es ein Fehler, nach Stiv zu suchen? Vielleicht schaffte er es, die vier Reiter auszuschalten. Thunder blickte grimmig. Black, Red und White sollten kein Problem sein, aber dann war da noch Pale. Sein Bruder verfügte über besondere Kräfte. Nein, Thunder brauchte Stivs Hilfe, um mit ihm fertigzuwerden. Bald erreichte er die verborgene Residenz. Feine Nebelschwaden umgaben diese kleine, aus der Zeit gefallene Burg. Man brauchte gute Augen, um sie zu sehen. Die Mauern waren verwittert, vom Lauf der Jahrhunderte gezeichnet. Ein schmaler Weg führte zum Tor. Thunder stellte seinen Chopper ab, um zu Fuß sein Ziel zu erreichen. Er sah sich vorsichtig um, als er sich der Burg näherte. Kurz vor dem Tor blieb er stehen. Es öffnete sich, wie Thunder es erwartet hatte. Zwei quirlige Nymphen empfingen den Biker, wobei sie eine gewisse Skepsis zeigten. „Du bist nicht eingeladen. Der Herr möchte wissen, was dich hierherführt.“ Thunder bemerkte den Speer, den die zweite Nymphe mit beiden Händen festhielt. „Ich bekam einen Auftrag zugewiesen, für den ich die Hilfe eines Mannes brauche. Er ist Gast am Hofe des Königs und ich bitte Norvegicus, dass ich ihn sprechen darf.“ „Bist du bewaffnet? Wenn ja, wirst du deine Waffen abgeben müssen, ehe du eintreten kannst!“ Thunder schüttelte den Kopf. „Meine Waffen sind bei meinem Motorrad. Es wäre unhöflich, wenn ich dem König bewaffnet gegenübertreten wollte.“ Die Nymphen gaben sich damit zufrieden. Thunder folgte ihnen durch einen endlosen Gang, dessen morbide Eleganz einen ganz besonderen Reiz ausstrahlte. Aus einem der Räume, die den Gang säumten, klangen lustvolle Geräusche.
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