Thunder folgte einer verlassenen Landstraße, wobei er ein Rudel Kojoten aufscheuchte. Ihr anklagendes Geheul hätte jedem Sterblichen das Blut gefrieren lassen. Thunder nahm es nur beiläufig wahr. Er fokussierte sich auf sein Ziel, das in einem Waldgebiet abseits der Straße zu finden war. Die Scheinwerfer leuchteten den nichtvorhandenen Weg aus. Thunder musste langsam zwischen den Bäumen und Sträuchern navigieren, da er das Kind nicht gefährden wollte. Endlich erkannte er die uralte Blockhütte. Über der Türe hing der Schädel eines mächtigen Elchs. Thunders genügte ein kurzer Blick auf das Totem, um zu erkennen, dass er am Ziel war. Thunders bettete das Kind auf seinen Armen, als er sich auf die Hütte zubewegte. „Was willst du von mir, du gottverdammter Engel der Hölle?“ Keoma stand im Türrahmen, wobei er eine Winchester im Anschlag hielt. Er ließ den Gewehrlauf jedoch sinken, als er das schlafende Mädchen entdeckte. „Ich brauche deine Hilfe, Keoma. Es ist wirklich sehr wichtig.“ Keoma machte eine Kopfbewegung, die Thunder als mürrische Einladung interpretierte. Er folgte dem alten Mann ins Innere der Blockhütte. Drinnen deutete Keoma auf sein Bett. „Leg das Kind dort ab. Ich werde eine Decke holen.“ Thunder setzte das Mädchen vorsichtig ab. Keoma brachte eine warme Decke, die sie über den zarten Körper ausbreiteten. „Was ist mit dem Kind?“ Keomas Augen schienen Thunder zu durchbohren. „Sie ist ein Opfer meines Bruders. Hast du nichts mitbekommen? Der alte König ist wach und es scheint ihn nicht zu stören, dass die Gang meines Bruders ohne offizielle Erlaubnis die Prophezeiung erfüllt. Ich muss Pale aufhalten. Du weißt selbst, was geschehen wird, wenn ich es nicht schaffe.“ Keoma strich sich durch das schulterlange Haar. „Die Ratten haben mir verraten, dass Norvegicus seine Augen öffnete. Die Kinder der Nacht sind allesamt unruhig, weil sie große Angst vor den vier Reitern verspüren.
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