Ich musste aber auch an das Abenteuer denken, das mir Finjas Mutter beschert hatte. Ilka war eine tolle Frau in meinem Alter, die bezüglich gewisser Experimente keine Abneigung zeigte. Bei unserem ersten Zusammentreffen fragte ich Finja, ob ich ihr eine Gedächtnisstütze geben dürfte. Sie stimmte zu, wobei Ilka nachhalf. Diese Maßnahme schien ja nicht sehr lange gewirkt zu haben. Finjas Füße trippelten unruhig auf und ab. Ich sagte ihr:
„Eigentlich gehörst du gleich hier übers Knie gelegt, Finja! Du bist wirklich ein leichtsinniges Mädel!“
Finja schien ein Tollpatsch zu sein. Zumindest was das sich selbst aussperren anging, lag sie deutlich im vorderen Bereich. Da saß diese blonde Frau in ihrem kindischen Einhorn- Longsleeve und sah mich aus ihren großen Augen ängstlich an. Natürlich konnte ich sie nicht in der S-Bahn verhauen, aber es schien sich ein Déjà Vu anzubahnen. Die ersten Fahrgäste schauten komisch, soweit man das unter ihren Gesichtsmasken erkennen konnte. Es galt ja noch immer die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Finja hatte natürlich keine dabei. Ich zog einen frischen Mundschutz hervor, da ich eben erst in der Bahnhofsapotheke für Nachschub gesorgt hatte. Finja befestigte die Bänder an ihren süßen Ohren. Nun sah sie noch drolliger aus. Zu ihrem kurzen Hemdchen passte der Gesichtsschutz wie die Faust aufs Auge. Sie saß wie versteinert neben mir, presste dabei die Schenkel fest zusammen. Finja konnte von Glück sagen, dass die Leute noch Abstand hielten und wir ein Abteil für uns hatten. Das Einhorn-Hemd schien noch kürzer als Finjas letztes Outfit. Ich sah das schwarze Dreieck ihres Slips, dessen Stoff wenigstens ihre Scham bedeckte. Ich legte also schon wieder meine Zeitung über ihre Blöße. Finja schien wie auf Kohlen zu sitzen, weshalb ich sie etwas ärgern wollte.
„Dein Popo scheint ja schon recht nervös zu sein, wenn du so rumrutschen musst!
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