First Dates Hotel

62 22-34 Minuten 2 Kommentare
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Sven Solge

Johanna hatte sich mit Meike und Luis auf ein Sofa gesetzt, als plötzlich Sören vor ihr stand: „Darf ich mich zu dir setzen?“
„Ja natürlich!“, sagte Johanna erfreut.
Als Sören neben ihr Platz genommen hatte, spürte sie auf einmal Meikes Hand an ihrem Oberschenkel. Überrascht schaut sie zu ihr. Meike beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Da hat aber jemand Feuer gefangen!“
Robert war wohl der Alleinunterhalter, denn er betätigte sich auch als Discjockey. Die ersten Töne erklangen und schon packte Sören Johannas Hand und zog sie mit auf die Tanzfläche.
„Das wollte ich schon die ganze Zeit!“, sagte er leise, legte er ihr den Arm um die Taille und presste sie an sich.
„Was wolltest du schon die ganze Zeit?“, fragte Johanna etwas scheinheilig, obgleich sie genau wusste was er meinte.
Es dauerte etwas bis Sören ihr antwortete, erst als sich die Tanzfläche immer mehr gefüllt hatte und ihre Körper eine Einheit bildeten, sagte er plötzlich ganz leise, indem er seine Wange an ihre legte: „Dich im Arm haben und dich an mir spüren! Deine Nähe bringt mich ganz durcheinander. Ich möchte am liebsten fliehen, weil ich Angst habe mich zu verlieren, aber gleichzeitig will ich so dicht wie möglich bei dir sein, dich riechen, deinen Körper fühlen!“ Er hauchte ihr einen Kuss auf den Hals und drehte sie dann schwungvoll im Takt der Musik über die kleine Tanzfläche.
Bei den Worten bekam Johanna doch weiche Knie. Sie hatte Mühe seinen Tanzschritten zu folgen, erst nach geraumer Zeit wurde sie wieder sicherer.
Als das nächste Stück, dass Robert aufgelegt hatte, etwas ruhiger war, konnte sie ihm auf seine ehrliche Beichte eine Antwort geben. Jetzt, wo der Abstand ihrer Körper, durch die Musik noch enger geworden war und ihre Wangen aneinander geschmiegt waren, flüsterte sie: „Mir geht es genauso wie dir! Schon als du vorhin den Saal betreten hast, habe ich gedacht Gott Odin betritt den Raum.

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Eine sehr tiefgehende Geschichte

schreibt Fritz850

Das ist eine so gefühlvoll erzählte Geschichte, dass man dazu eigentlich nur schweigen kann... Ganz großes Kompliment an den Autor.

Bravo!

schreibt ganode

Eine sehr schöne Geschichte, lieben Dank! Dennoch, sehr geschätzter Sven, mach dein Ding weiter, und schiele nicht auf das, was andere machen. Von mir aus muss keiner am Ende sterben, nur weil's das Drama unterstreicht. Der Fick der Protagonisten hätte dafür viel längeren Platz einnehmen können, aber nun ja: Du bist der Autor, du machst die Regeln.

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