Das Haus hatten sie gemeinschaftlich erworben, sodass Johanna schon im Grundbuch stand. Aber alles andere bedeutete noch viel Papierkrieg. Da sie keine Kinder hatten, war Johanna Alleinerbin. Hinzu kam, dass Hanno von seinen Eltern ein kleines Vermögen geerbt hatte, das ebenfalls ihr gehörte.
Jetzt hatte sie alles im Griff und träumte davon, sich einen kurze Auszeit zu nehmen. Das hieß für sie eine oder auch zwei Wochen Urlaub.
Ihre Firma konnte sie auch vom Laptop aus bedienen, da die meisten ihrer Kunden zurzeit keine neuen Entwürfe brauchten und die Entwürfe, die sie schon bearbeitete, konnten auch aus einem imaginären Urlaubsort fertig gestellt werden.
Mit diesen Gedanken stellte sie ihre Kaffeemaschine an, stellte Butter, Aufschnitt und Käse auf den Tisch und überflog die Schlagzeilen der Tageszeitung.
Mit lautem Blubbern verkündete ihre Kaffeemaschine, dass der Kaffee fertig war. Sie goss sich einen Becher voll und setzte sich an den Tisch und nahm erst Mal einen Schluck von dem bitteren Gesöff, natürlich ohne Milch und ohne Zucker, dafür aber sehr stark.
Hanno hatte ihr immer voraus gesagt, dass die schwarze Brühe sie irgendwann umbringen würde. Leider konnte er es nicht mehr miterleben.
Wie üblich, fing sie bei der Tageszeitung von hinten an zu lesen, warum wusste sie eigentlich nicht so genau, aber um Hanno zu ärgern, hatte sie es zum Schluss schon absichtlich gemacht.
Als sie die dann die vorletzte Seite aufschlug, fiel ihr Blick sofort auf eine Urlaubsanzeige, die sie Faszinierte:
Dating Hotel
Zwangloses Kennenlernen
in wunderschöner Umgebung
Johanna las noch den Rest der Anzeige, legte dann aber die Zeitung beiseite, um zu Frühstücken.
Erst am Nachmittag erinnerte sie sich wieder an die Annonce und suchte das Hotel im Internet. Es lag wirklich traumhaft schön an einem kleinen See am Rande der Berge und bevor Johanna lange überlegte, hatte sie schon gebucht.
Eine sehr tiefgehende Geschichte
schreibt Fritz850
Bravo!
schreibt ganode