First Dates Hotel

61 22-34 Minuten 2 Kommentare
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Sven Solge

Johanna war schon aufgewacht, als Mister Ed auf das Bett gesprungen war. Aber erst als Mister Ed ihr dann seine weiche Pfote ins Gesicht stupste und schnurrte, öffnete sie die Augen und zog ihren Kater zu sich heran. „Ist ja gut mein Liebling, ich stehe ja schon auf und gebe dir dein Frühstück!“ Als wenn der Kater sie verstanden hätte, reckte er sich noch einmal und war wenig später verschwunden.
Als Johanna dann in die Küche kam, stand Mister Ed vor seinem Fressnapf und schaute sie erwartungsvoll an. „Du verfressene Fellnase, du kannst doch noch gar keinen Hunger haben!“, schimpfte Johanna, öffnete aber eine Dose seines Lieblingsfutters und schaufelte es mit einem Löffel in sein Fressnapf, dabei drängte Mister Ed seinen Kopf dazwischen, sodass Johanna kaum Platz hatte, um die Dose zu leeren. Schmatzend hockte sich der Kater auf den Boden und vertilgte im null Komma nichts sein Fressen.
Johanna ließ ihren Kater allein und ging ins Bad.
Nachdem sie ausgiebig geduscht und sich angezogen hatte, bereitete sie sich ihr Frühstück. Vorher holte sie noch die Tageszeitung aus dem Briefkasten. Es schien ein herrlicher Tag zu werden, denn als sie ihre Haustür öffnete und tief die Frühlingsluft einsog, wurde ihr wieder Mal bewusst, wie gut sie es eigentlich hatte.
Mit ihren 47 Jahren stand sie noch mitten im Leben. Sie hatte ein eigenes Haus, einen tollen Job als freiberufliche Designerin, der es ihr ermöglichte von Zuhause aus zu arbeiten.
Nur eines fehlte, ein Mann!
Als Hanno vor drei Jahren plötzlich an einer Hirnblutung verstarb, brach für sie eine Welt zusammen. Ok, Hanno und sie hatten keine gute Ehe geführt, es war eher eine Zweckgemeinschaft, aber sie hatten sich arrangiert.
Doch die plötzliche Leere und auf einmal alles selber organisieren zu müssen, hatte ihr einige schlaflose Nächte bereitet. Zum Glück war Hanno weitsichtig genug gewesen und hatte ihr ein Testament auf Gegenseitigkeit hinterlassen.

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Eine sehr tiefgehende Geschichte

schreibt Fritz850

Das ist eine so gefühlvoll erzählte Geschichte, dass man dazu eigentlich nur schweigen kann... Ganz großes Kompliment an den Autor.

Bravo!

schreibt ganode

Eine sehr schöne Geschichte, lieben Dank! Dennoch, sehr geschätzter Sven, mach dein Ding weiter, und schiele nicht auf das, was andere machen. Von mir aus muss keiner am Ende sterben, nur weil's das Drama unterstreicht. Der Fick der Protagonisten hätte dafür viel längeren Platz einnehmen können, aber nun ja: Du bist der Autor, du machst die Regeln.

Gedichte auf den Leib geschrieben