Flapper Girl

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Andreas

Sie sagte frech:
„Ich bin eben ein modernes Mädchen! Ich schaffe 80 Worte pro Minute, beherrsche Stenografie und alles andere, was in einem zeitgemäßen Büro vonnöten ist! Sie tippen ja wohl eher selten, oder?“

Gottfried stieß einen leisen Fluch aus. Es stimmte ja, dass er sich mit der Schreibmaschine eher schwer tat. Er betrachtete dieses kurzhaarige Mädchen, das ihm gewachsen zu sein schien. „Ein kesses Mundwerk haben sie ja, Fräulein! Können sie denn auch einen guten Kaffee kochen?“ Greta sah sich um. Durch die halb geöffnete Tür entdeckte sie eine kleine Teeküche, die sich gleich nebenan befand. Sie ging wortlos dort hin, um erst einmal das schmutzige Geschirr abzuwaschen. Gottfried wirkte beeindruckt. Das moderne Mädchen ging ihm zwar gehörig gegen den Strich, aber das lag eher an ihrem selbstbewussten Auftreten. Kurze Zeit später brachte ihm Greta eine kleine Kanne Kaffee. Sie stellte das Tablett auf den recht vollen Schreibtisch. Gottfried lächelte nun. Greta hatte an alles gedacht: Milch, Zucker und sogar seine geliebten, englischen Biskuits lagen bereit.
„Ich sehe, dass sie zumindest sehr aufmerksam sind! Trotzdem, ich sage ihnen ganz ehrlich: wenn sich meine jüngere Schwester so kleiden würde…“ Greta lächelte herausfordernd, was Gottfried nicht entging. „Was würde dann geschehen?“ Gottfried klopfte seine Pfeife aus, ehe er ihr antwortete.
„Dann würde ich sie übers Knie legen!“ Greta lachte. „Okay…dann machen wir es doch so. Sollten mir bei der Arbeit Fehler unterlaufen, dürfen sie mir eine Strafe geben!“ Gottfrieds Miene verfinsterte sich. Wollte ihn dieses freche Mädchen veralbern? Trotzdem ging er auf das vermeintliche Spiel ein.

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