Flurinas Pobacken

19 7-11 Minuten 0 Kommentare
Flurinas Pobacken

Flurinas Pobacken

Anita Isiris

In der Gegend, in der Flurina lebte, hatte es über Nacht ununterbrochen geschneit. Sanft erhoben sich die Hügel rund um Flurinas Dorf, und Ursino, der in Flurinas benachbarter Dachkammer lebte und bereits seit den frühen Morgenstunden Schnee schaufelte, konnte beim Anblick der sanft geschwungenen Schneepracht nur an eines denken: An Flurinas Pobacken. Zu Gesicht bekommen hatte er sie bei der letzten Begegnung nicht. Er hatte lediglich an Flurinas Schamhaarspitzen spielen dürfen oder, anders ausgedrückt, mit ihrer Schamhaarvioline spielen. Ursino hatte gut daran getan, nicht weiter zu gehen, nicht zu fordern. Flurina war eine sehr sensible junge Frau, und sie hatte keinerlei Erfahrung mit keuchendem, begehrlichem Sex, mit dem urtümlichem Verlangen, das sie im Dorf bei fast allen Männern, ob verwitwet, verheiratet oder alleinstehend, auslöste. Manch einem bescherte Flurina ohne ihr Wissen feuchte Träume, während nebenan die Ehefrau leise vor sich hin schnarchte, und nicht wenige Männer projizierten Flurinas Körper auf ihre ahnungslosen Gattinnen, während sie sie vögelten. Flurina war omnipräsent, und es war nicht Sünde, dass sie zwischendurch an sich herumspielte, wie sie es dem Dorfpfarrer gebeichtet hatte. Es war Sünde, dass es bisher keinen Mann gab, der ihr hatte beiwohnen dürfen. Es verging keine Nacht, in der Ursino nicht durch die Spalte in der Holzwand, die seine Kammer von Flurinas Schlafstatt trennte, zu seiner Begehrten spähte, aber zu sehen gab es meistens gar nichts, weil Flurina derart hart arbeitete, dass sie, kaum war sie im Bett, sehr rasch in Tiefschlaf verfiel, zugedeckt mit einem dünnen Leintuch, unter dem sich höchstens ihre Silhouette erahnen liess.

Dies brachte Ursino auf eine Idee. Er sandte ein Stoßgebet zum Herrgott, auf dass dieser ihm nicht zürne, dann stand er auf und ging auf leisen Sohlen durch sein Zimmer.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 6104

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben