Folge mir unauffällig

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Yupag Chinasky

Als er dann wieder am Hotel angekommen sei, war dieses schon abgeschlossen. Er habe versucht, sich durch Klopfen bemerkbar zu machen, aber da das nichts gebracht habe, sei er weiter herumgelaufen und habe den Rest der Nacht auf der Bank eines Spielplatzes in der Nähe zu verbringen, er könne genau beschreiben wo das war. Aber zu den Zeiten könne er nichts sagen, er habe keine Uhr dabei gehabt und geglaubt, dass er lange vor Mitternacht wieder beim Hotel war. Der Führer übersetzt, der Polizeichef scheint nach wie vor desinteressiert zu sein.
Nun will er sich aber doch rechtfertigen, alle Schuld von sich weisen.

Er sei in der Altstadt herumgegangen, allein, das stimmt, er habe aber nicht gewusst, dass dies ausdrücklich verboten sei und von der Sperrstunde habe er wirklich nichts gewusst, das habe ihm niemand gesagt, auch nicht der Führer, ganz bestimmt nicht, sonst wäre er rechtzeitig zurückgekehrt. Er sei hier in dieses Land als Experte für Archäologie gekommen, er habe ein Visum, das er jederzeit zeigen könne, alles was er gemacht habe, sei korrekt gewesen, er könne den Führer, der ihn auf der Reise begleitet habe jederzeit befragen. Sein einziges Verbrechen sei, dass er nicht im Hotel, sondern in einem Restaurant in der Altstadt gegessen habe und das sei ja wohl kein Verbrechen. Man könne doch seine Gäste nicht so behandeln und er sei doch ein Gast in diesem Land oder nicht. Er werde sich beschweren, wie man ihn hier behandle, er würde Wege finden, seine Beschwerde an die richtige Stelle zu bringen und nun sei es an der Zeit, ihn gehen zu lassen und sich zu entschuldigen. Der Polizeichef schaut ihn nun doch etwas wütend an, als der Führer mit der Übersetzung fertig ist, sagt aber nichts, stattdessen gibt er einem Untergebenen ein Zeichen. Dieser verlässt den Raum und der Polizeichef wendet sich wieder an ihn.

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