So kommen auch manchmal Bedenken, ob es richtig war, wie ich mich entschieden habe und ich möchte auch gerne wieder mehr Kontakt zu meinen Kindern haben.“
Ich hörte ein leises Schniefen und fühlte ihre Tränen auf meiner Brust. Gina erlaubte es sich zu weinen und das in meinem Beisein, nicht versteckt, wie es sonst ihre Art war.
Ich streichelte sie sanft und drückte sie an mich.
„Keine Angst. Ich habe den Schritt getan und einen Weg zurück gibt es nicht.“
„Nein, das ist es nicht“, antwortete sie mit trauriger Stimme. „Ich fühle deine Liebe und schäme mich über mein Unvermögen. Ich habe anfänglich Druck aufgebaut, damit du dich entscheidest und diesen Druck aufrechterhalten, damit du mir nicht wieder entgleitest. Dabei habe ich vergessen auf deine Gefühle zu achten und mich am Ende nicht anders verhalten als deine Frau, nur auf eine andere Art. Du must dich fühlen, als wärest du von einem Extrem ins andere gerutscht und das tut mir aufrichtig leid.“
„Solange ich dir das sagen darf und wir dann gemeinsam einen guten Kompromiss finden ist alles gut. Ich möchte auch nicht mehr die gleichen Fehler machen wie in meiner Ehe: Probleme so lange zu verdrängen, bis es eskaliert.“
„Ja, ich will mit dir über alles reden können und jetzt wo ich weiß, weshalb du manchmal so niedergedrückt bist, werde ich versuchen, etwas zu ändern. Als Erstes würde ich dir vorschlagen heute noch bei deiner Frau anzurufen und etwas mit deinen Kindern auszumachen. Einen Kinobesuch oder irgendwas in der Art. Also, das heißt, wenn du willst. Ich will da nichts bestimmen. Und wenn du Freiraum brauchst, mal mit deinen Kumpels abhängen willst, oder Ähnliches, dann sag mir das. Raten ist nämlich nicht meins, das müsstest du wissen“
„Ja, das weiß ich“, antwortete ich und küsste ihre Tränen weg.
Nach diesem Gespräch stand uns der Sinn nicht mehr nach weiteren und wir holten noch ein bisschen Schlaf nach. Als die Mädchen dann kamen und Gina mit ihnen einiges zu klären hatte, rief ich bei meiner Frau an und machte für das nächste Wochenende einen Samstag mit den Kindern klar.
Von da an wurde es harmonischer und das nicht nur in der Beziehung mit Gina, auch das Verhältnis zu meiner, noch Frau, wurde konfliktfreier. Alles hätte gut sein können, doch der Dreier mit Ariane zeigte Nachwirkungen.
Die ersten vierzehn Tage blockte sie uns gänzlich. Es war, als wäre sie nicht mehr da. Jeder Versuch, ob per Telefon oder Klingeln an der Tür war erfolglos. In der dritten Woche nach dem Abend traf Gina sie zufällig beim Einkaufen und stellte sie zur Rede.
Ariane behauptete aber, es wäre alles gut und nur wegen gesundheitlicher Probleme hätte sie sich rargemacht. Angegriffen sah sie aus, meint Gina, aber so richtig glauben wollte sie ihr nicht.
Nach weiteren zwei Wochen, in denen Gina erfolglos versuchte mit ihr ein längeres Gespräch zu führen, klingelte sie wieder einmal an ihrer Tür und Peter öffnete. Er sah Gina wütend an, schrie: „Ihr seid an all dem Schuld“, und stürmte aus dem Haus.
Gina nutzte die offenstehende Tür und ging hinein. Ariane saß weinend, in sich zusammengesunken auf der Couch und versuchte Ihr Gesicht in den Händen zu vergraben. Gina ließ aber nicht locker und fuhr erschrocken zurück, als sie das Veilchen und die geschwollene Wange sah. Ariane erzählte ihr dann unter weiteren Tränen, was geschehen war.
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Verloren in einer Welt aus Liebe und Sex - Teil 12
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