Der Weg endete auf einem kleinen, runden Platz, der wohl einmal mit Kies und Begrenzungssteinen sorgfältig angelegt worden war, nun aber mit Gras und kleinen Büschen halb zugewachsen war. Dennoch wirkte der Platz nicht vernachlässigt, sondern einladend und liebenswürdig der Natur verbunden. Das Haus war einstöckig, mit in dunkelrotem Sandstein eingefassten Fenstern, drei auf jeder Seite, und einer stattlichen Doppeltüre in der Mitte, die Außenwand in einem freundlichen, warmen Ockerton. Für die Gegend normal und darum nicht weiter auffällig waren die kräftigen, schmiedeeisernen Gitter vor den Fenstern; als diese Häuser gebaut wurden, hatte man sich wohl dann und wann noch Wilddieben oder Räubern zu erwehren gehabt. Der gleichen Ursache war wohl auch die hohe Mauer zu verdanken, die von der Front rechts und links weglief und mit dem Haus ein Geviert von bestimmt hundert Metern Breite bildete. Links führte ein großes Bogentor in den Hof, doch davor wuchsen einige kräftige Büsche, die gewiss nicht erst in diesem Jahr dort aufgeschossen waren.
Mit leichter Verwunderung sah ich im Näherkommen, dass der rechte Flügel der Eingangstüre leicht geöffnet war - ein deutlicher Widerspruch zur Wehrhaftigkeit und Verschlossenheit der Anlage, die durchaus abweisend, sogar bedrohlich wirken mochte, wenn nicht gerade die Sonne eines klaren Herbstmittags auf sie schien. Dann entdeckte ich neben der Tür eine kleine Kreidetafel, wie sie hier üblich war, um das Tagesangebot der bewirtschafteten Forsthäuser anzukündigen. Wildbratwürste mit Klößen wurden dort annonciert, und zu einem verführerisch günstigen Preis.
Meine Verwunderung stieg. Falls meine Vermutung richtig und die Anhöhe hinter dem Haus der Feenkopf war, war das Haus nicht in der Karte verzeichnet. Auch der Zugang war alles andere als einfach gewesen. An dem Dickicht konnten ganze Heerscharen von Wanderern vorbeigehen, ohne darin eine Lichtung oder gar eine nahrhafte Anlaufstelle zu vermuten. Die Bewirtschaftung konnte sich hier also kaum lohnen, allerhöchstens für Forstmitarbeiter und Holzfäller, und für die brauchte es keine Tafel.
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