Fotosession

Der Adventskalender - Teil 2

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Fotosession

Fotosession

Svenja Ansbach

In den letzten Monaten hatte Jochen ein paar Mal gedrängelt, er würde gerne Fotos mit mir machen. Nicht so sehr die hastig nebenbei geknipsten, direkt wenn wir auf der Matratze zugange waren, sondern so richtig „Fotografenmäßige“. Ich hatte ihn immer abgewimmelt aber jetzt im Rahmen des Lena-Spezial-Adventskalenders wollte ich ihm die Freude bereiten.

In freudiger Erwartung öffnete er am Samstagmorgen am Frühstückstisch sein Kalendertürchen, denn er wusste ja nun schon ein paar Tage um meinen Spezialkalender und hatte bereits die eine oder andere neckische Überraschung erlebt. Im heutigen Säckchen steckte eine Karte: „Heute Nachmittag stehe Dir ich für eine Foto-Session zur Verfügung, … natürlich nur wenn du willst. Ich werde allen Deinen Anweisungen folgen.“
Ihm fiel fast die Kaffeetasse aus der Hand, derartig überrascht hatte ich ihn damit. Er schaute ein kleines bisschen misstrauisch. „Echt jetzt, … und wo ist der Haken?“
„Es gibt keinen Haken. Ich werde allen deinen Anweisungen folgen wie geschrieben. Es gibt nur zwei Bedingungen: Erstens legst Du Dich auf maximal drei „Locations“ fest und zweitens: Outdoor ist nicht!“
„Ja, kein Problem, ganz wie du magst.“ Jochen gab sich servil.

Sofort nach dem Frühstück prüfte er unsere Spiegelreflex auf leere Speicherkarte und volle Batterien. Ich versuchte ihn zu bremsen: „Heute Nachmittag!“ und er brummelte: „Ja, ja is‘ schon klar.“ Ich konnte ihm ansehen, dass ihn das Vorhaben sehr beschäftigte. Ein regelrechtes Fotoshooting hatte es noch nie gegeben.
Ja, wie ich schon sagte, durfte er mal knipsen, zumeist mit dem Handy, wenn wir in Aktion waren. Mit fast kindlicher Freude fotografierte er natürlich am liebsten, wenn er in mich eindrang und wenn die „Früchte seines Schaffens“, wie er sich ausdrückte, sich irgendwo auf mir ausbreiteten. Auf den Titten, auf der durchnässten Fotze, auf dem Arsch oder wo auch immer. Diese Bilder waren allerdings die reine Pornographie, fernab jeglichen künstlerischen Anspruchs, nicht mehr und nicht weniger.

Bald darauf verließ er das Haus. Er müsse noch was einkaufen, „ob ich auch was brauchen täte“ … und weg war er.

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