Fräulein Leichtfuß

Fräulein Leichtfuß

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Fräulein Leichtfuß

Fräulein Leichtfuß

Andreas

Karl öffnete die schwere Holztür und Liesel folgte ihm ins Innere. Die Hütte war sparsam möbliert. Ein alter Tisch, zwei Stühle und ein Knieschemel vor dem Kamin. Karl schob einen der Stühle in Liesels Richtung, auf dem anderen nahm er selbst Platz.

„Setz Dich hin und höre gut zu, Fräulein!“

Der strenge Ton irritierte das junge Mädchen. Schnell ließ sie sich, ihrem Bruder gegenüber, auf dem harten Möbelstück nieder.

„Was würde wohl Deine Gouvernante in diesem Fall vorschlagen? Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Wie würde sie ein 18 Jahre altes Mädchen bestrafen, dass sich aus freien Stücken vor einem fremden Mann entblößt hat? Tja, wenn Du ein paar Jahre jünger wärst, könnte ich mir die Antwort selbst geben!“

Die Scham trieb Liesel den Schweiß auf die blasse Stirn. Unruhig rutschte sie auf dem Stuhl herum. Ein merkwürdiges Prickeln, das urplötzlich von ihrer Kehrseite ausging, zwang sie dazu.

„Fräulein Luise…würde…sie würde mich ausschimpfen und mich nicht mehr aus dem Haus lassen. Was denn auch sonst?“

Jetzt klang ihre Stimme nicht mehr nur verlegen, sondern fast schon weinerlich.

„Du meinst also, dass dem Fräulein nichts anderes einfallen würde, als Dir Hausarrest aufzubrummen? Glaubst Du nicht, dass sie ein derart leichtsinniges, junges Mädchen auf ganz andere Weise bestrafen würde?“

Liesels Augen blitzten. Was sollte dieses peinliche Verhör? Was war nur in ihren Bruder gefahren? Das Kribbeln auf ihren Sitzbäckchen wurde immer ärger, so als ob das reichlich vorhandene, schlechte Gewissen auf ihren, immer unruhiger werdenden Po übergriff.

„Du redest in Rätseln! Wie soll sie mich denn strafen? Ich gehe zwar noch zur Schule, aber doch nur noch ein Jahr und dann bin ich volljährig! Sag endlich, was soll ich nun für Dich tun?“

Karl sah mit Vergnügen das verunsicherte Mädel auf dem Stuhl vor sich. Wie ihr Hintern nervös über die Sitzfläche wischte, wenn er von der Gouvernante sprach.

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