Liesels Déjà-vu

Fräulein Leichtfuß

125 13-21 Minuten 0 Kommentare
Liesels Déjà-vu

Liesels Déjà-vu

Andreas

Liesel fuhr über die runden Backen, die Konrad noch nie gesehen hatte. Dann strich sie wieder über ihren Busen, der im Vergleich zu seinen beiden hinteren Kollegen nicht ganz so ausladend schien. Liesel stellte ein Bein auf den Schemel. Sie musterte ihre Spalte, die von schwarzen Löckchen umsäumt war. Liesel nahm einen Kamm, mit dem sie die widerspenstige Pracht ordnete. Mit einer kleinen Schere stutzte sie den Wildwuchs, bis nur noch ein dichtes, dunkles Dreieck übrig blieb. Liesel suchte eines der offenen Höschen, das sie über ihrer Taille zusammenschnürte. Auf das Mieder konnte sie in dieser Nacht gut verzichten, so dass sie nun in ihr Hemd schlüpfte. Liesel beschloss, eine Reithose anzuziehen. So konnte sie sich nicht nur freier bewegen, sondern im Zweifelsfall auch als Mann durchgehen, falls sie jemand in der Dunkelheit sah. Sie band die Haare zu einem engen Zopf zusammen, um dann die weichen Stiefel anzuziehen. Liesel nahm die Jacke vom Haken, ehe sie sich leise aus dem Haus schlich. Sie gelangte unbemerkt zu der verabredeten Stelle, an der Konrad bereits auf sie wartete. Er führte das Pferd, bis sie weit genug vom Haupthaus entfernt waren. Konrad half Liesel auf den Rücken des Schecken, um dann selbst aufzusitzen. Sie klammerte sich an seinen Rücken, als das Pferd langsam davon trabte. Nach höchstens einer Viertelstunde erreichten sie die Tenne. Sie lag abseits, weit entfernt von den anderen Gebäuden des Pferdegestüts. Liesel folgte mit klopfendem Herzen dem Lichtschein, den Konrads Lampe ausstrahlte. Im Innern der Scheune brauchten ihre Augen, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 8710

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben