Diese bissige Gerte gab aber tüchtig aus, so dass bei Liesel die Tränen flossen. Da das Mädel arg schluchzte, gab ihr Luise eine kurze Verschnaufpause. Sie tätschelte dabei die misshandelten Bäckchen, wagte aber auch einen kleinen Ausflug. Luise stupste an Liesels Spalte, die sie sanft öffnete. Die erfahrene Dame fand schnell, was sie suchte. Luise lächelte, als sie auf einen kaum spürbaren Widerstand stieß. Das Mädchen hatte sie wenigstens nicht angelogen! Liesel stöhnte, was aber mehr an den zunehmenden Poposchmerzen lag. Luise hob schon wieder den Arm. Sie versengte Liesels Sitzfleisch, bis sie auch die letzte Unfolgsamkeit aus den dicken Backen herausgeklopft hatte. Luise legte die Gerte zu Boden.
Gedankenverloren klapste sie Liesels Hintern, während diese schluchzend über ihrem Schoß lag. Nach schweigsamen Minuten erhob Liesel sich, ohne dass Luise etwas sagen musste. Das Mädel lief sofort in die Zimmerecke neben den Fenstern, die sie noch aus früherer Zeit kannte. Liesel schob mit flinken Fingern die Hosenteile breit auseinander, um dann die Handflächen an ihre äußeren Schenkel zu legen. Liesel sah aus dem Fenster. Ein Luftzug strich über ihre glühenden Backen, der sie an die soeben erlittene Züchtigung erinnerte. Auf dem Hof klapperten die Hufe der Pferde. Der Vierspänner näherte sich, der Papa und ihren Bruder zurück brachte. Liesel schloss die Augen. Sie war gewiss, dass Luise über sie wachen würde. Ihre Schmach blieb unter den zwei Augenpaaren der beteiligten Damen. Die Gouvernante hatte aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Das neu gewonnene Vertrauen wollte sie nicht enttäuschen. Sie wies Liesel an, in der Ecke zu bleiben, während sie nach den Heimkehrern schauen wollte. Sie würde Liesels Fernbleiben mit Unwohlsein entschuldigen.
Fräulein Luise lächelte, als sie noch einmal ihren Zögling betrachtete. Liesel rieb sich verstohlen den Hintern, obwohl die Regeln solche Berührungen untersagten. Luise schloss die Türe, ohne es zu ahnden. Sie war froh, dass Liesels Lebensfreude sie wieder mit ihr zusammen geführt hatte. „Dann bis heute Nacht, meine Süße. Schließ nicht ab, damit ich zu dir kommen kann. Ich will dich schön trösten!“ Das Mädchen lächelte, als die Tür ins Schloss fiel. Diese Aussicht überwog alle Schmerzen.
Liesels Déjà-vu
Fräulein Leichtfuß
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Liesels Déjà-vu
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