Fragmente einer Nacht

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Fragmente einer Nacht

Fragmente einer Nacht

Vera Stein

Er ist gerade fünf Minuten weg, schon rennt sie wie eine Irre durch die Wohnung, dabei liebt sie es hinterher in Schweiß gebadet in seinen Armen einzuschlafen, während er sie noch ein wenig streichelt.
Aber vorhin war es so anders, weiß Gott warum? !
Scheißkerl!
Langsam kühlt sich die Luft im Schlafzimmer ab, doch es riecht noch immer so scheußlich und sie wundert sich, warum heute alles so anders mit ihm war, daß sie die restlichen Stunden dieser verdammten Nacht nicht in ihrem Bett schlafen kann.
Aus dem Schrank holt sie sich eine Decke und will sich in die Stube verziehen. Als sie die Tür öffnet schlägt ihr eine Wolke seines Rasierwassers entgegen und mit einem lauten Knall fliegt die Tür wieder zu.
Nonne werden, ja das wäre es, warum auch immer mit den Kerlen so einen Ärger haben. Und wenn ihr mal danach wäre, könne sie schließlich in ihrer kleinen Kammer auch selber Hand anlegen.
Ja, Hand anlegen möchte sie jetzt auch, genau so, wie einmal in der Wanne schlafen oder sich im Schnee wälzen.
In der Küche nimmt sie sich ein Bier aus dem Kühlschrank, das sie am Fenster stehend in einem Zug in sich hineinlaufen läßt.
Das Telefon!
Klingelt es schon lange?
Ja?
Ich wollte dir noch sagen, wie schön es wieder mit dir war und wünsche dir eine gute Nacht. Bis morgen?
Machs dir doch selber!
Sie wählt die Nummer ihrer Freundin, die um diese Zeit noch immer keinen Schlaf gefunden hat, wie immer, und meint sie komme in zehn Minuten, die Freundin solle doch schon mal das Bett für sie richten.
Von Frau zu Frau sich zu unterhalten tut ihr gut, sie leeren eine Flasche Wein. Das Bier beginnt zu brodeln und drei Stunden später liegen sich beide in den Armen, die Laken sind zerknautscht und es riecht, es duftet nach Sex! Nach Frau!

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