Frau Kreidler

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Frau Kreidler

Frau Kreidler

Johannes Seilmann

Ich wusste echt nicht, wo ich hin gucken sollte. Nee, stimmt nicht, ich wusste es genau. Nur dass ich das eigentlich nicht wollte. Nee, stimmt auch nicht. Ich wusste genau, wo ich hin gucken wollte. Sie sollte es nur nicht merken und vor allem sollten die Anderen es nicht merken. Wer lässt sich schon gern nachsagen, dass er auf seine Mathelehrerin scharf ist.
Auf dem Berufskolleg laufen auch ein paar Typen rum, die nur drauf warten, dass sie einem was nachsagen können. Und schon hat man die halbe Klasse gegen sich oder man kann sich vor zweideutigen Sprüchen nicht mehr retten. Also war ich vorsichtig. Aber scharf fand die Mathelehrerin wirklich. Sie war noch nicht so lange von der Uni weg, ich glaube, bei uns war ihre erste Stelle. Ich war ziemlich spät dran mit der Schule und so war ich etwas älter als die Anderen in meiner Klasse. Unsere Mathelehrerin war also nicht soviel älter als ich.
Und sie hatte eine tolle Figur. Dazu trug sie immer Skinny Jeans, die an ihren Beinen saßen wie eine zweite Haut. An ihrem Hintern natürlich auch. Aber vor allem konnte ich zwischen ihren Beinen immer ein bisschen von dem erahnen, was hinter dem Stoff verborgen war. Nein, sie trug die Jeans nicht so, dass man einen Cameltoe sah. Aber viel fehlte dabei nicht. Obendrein trug sie ihren Pullover immer vorne in die Hose gesteckt, so dass auch bestimmt nicht die Stelle verdeckt war, auf die ich so gerne heimlich guckte. Jedesmal malte ich mir aus, meine Hand genau da hinzulegen und zu spüren, wie warm es da war. Und ich konnte mich nicht entscheiden, was ich für eine Reaktion bekäme, wenn ich das wirklich machen würde. Würde ich eine Ohrfeige kriegen oder Ihr Knie mit Schwung in die Eier. Wahrscheinlich ja, und dann würde ich von der Schule fliegen. Oder würde sie mich schweigend in eine Ecke ziehen und es mir nachmachen, mir zwischen die Beine greifen und meinen Steifen massieren, der bei diesen Fantasien immer groß und hart wurde? Ich würde es nie erfahren, das ist mal sicher.
Genau jetzt stand sie wieder vor meinem Tisch. Sie erklärte meinem Nachbarn was, stand aber eher vor meinem Teil des Tisches. Ich hatte wieder freien Blick auf die Stelle meiner Träume. Krampfhaft schaute ich in mein Heft, konnte aber nicht ständig wegsehen. Es war einfach zu verlockend. Ich konnte sie förmlich riechen. Gut, dass unter dem Tisch die Beule in meiner Hose verdeckt war. Die hätte echt jeder sehen können.

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Gedichte auf den Leib geschrieben