Klaus ging auf die Tür zu, auch Drago war auf die neue Situation aufmerksam geworden.
Klaus entdeckte den Safe am Ende des geheimen Raumes, der etwa 3 x 2 Meter groß war. Seine Augen strahlten, aber er blieb vorsichtig.
„Los, du zuerst.“
Ich setzte mich langsam in Bewegung, Klaus folgte mir. Ich ging in den Raum, der Hund überholte uns beide und er fing an zu schnuppern. „Mir wird übel“ sagte ich und stützte mich an der Wand ab.
„Sei nicht so‘n Weichei“ sagte Klaus und ging an mir vorbei. Auch Corinna wollte jetzt den Raum betreten. Ich hatte nur diese eine Chance. Klaus war fast am Ende des Raumes angekommen. Ich drehte mich, riß Corinna mit mir nach draußen und drückte auf einen Schalter, der wie ein Lichtschalter aussah.
Klaus drehte sich um und wollte auch wieder herausrennen, aber ich hatte den Schnellschließmechanismus der Tür aktiviert. Die Tür ging jetzt innerhalb von einer Sekunde zu. Klaus versuchte noch, die Finger in die Tür zu bekommen, aber sie schloß sich unerbittlich. Ich hörte ihn noch fluchen, dann war Ruhe. Aus dem schalldichten Raum drang kein Laut mehr. Klaus und Draco waren gefangen.
Corinna stieß allerlei Schimpfworte aus und wollte auf mich losgehen. Ich bekam ihre Handgelenke zu fassen, sie versuchte sich zu drehen und zu wenden. Ich war noch nicht wieder bei Kräften, aber ich hielt eisern fest.
Schließlich stolperte sie und fiel hin. Sie landete auf dem Rücken und ich fiel auf sie drauf. Ich nahm wieder wahr, wie gut sie roch. In meinem kleinen Freund kribbelte es. Ich packte ihre Handgelenke und bog sie über ihren Kopf, damit sie keine Kraft mehr hatte.
Sie wollte wieder loslegen, mich anzuschreien, dass ich die Scheißtür aufmachen sollte, oder ich würde es bereuen. Klaus würde Hackfleisch aus mir machen, wenn ich die Abreibung überhaupt überleben würde.
Ich sah sie an. Ganz leise sprach ich zu ihr. „Schätzelein, halt mal die Luft an, ich sage dir das jetzt nur einmal.“
Und sie war tatsächlich ruhig.
„Ich erkläre dir jetzt mal die Situation. Dein Stecher und dein Hund sind da in diesem Raum gefangen. Sie haben noch für circa sechs Stunden Luft, dann werden sie elendig ersticken. Es gibt eine Frischluftzufuhr, aber man muß wissen, wie man sie aktiviert. Natürlich gibt es auch eine Möglichkeit, da raus zu kommen, aber wenn man den Mechanismus nicht kennt, ist das nahezu unmöglich. Es wird schnell stickig da drinnen. Dein Klaus fängt an zu schwitzen. Er hat nichts zu trinken. Ihm wird heiß. Er kann nicht mehr klar denken. Vielleicht murkst er vorher sogar deinen Hund ab, weil der ihm auf die Nerven geht.
Mein Plan ist folgender: Ich laß die beiden ganz in Ruhe sterben, dir verpasse ich ne Überdosis Insulin, entsorge deine Leiche so, dass man sie nicht so schnell findet und irgendwann werde ich wegen Einbruchspuren die Polizei rufen. Wir suchen ein bißchen, dann erinnere ich mich an den Fluchtraum und da liegen dann zwei verweste Leichen. Könnte gut sein, dass der Typ auch mit deinem Verschwinden was zu tun hat.
Ich würde sagen, du ziehst dich jetzt aus. Wir werden viel Spaß zusammen haben. Vielleicht lasse ich ja nochmal mit mir reden, wenn du hübsch artig bist…“
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