„Wohin denn so schnell, mein blonder Schwede?“ löcherte sie ihn. „Wie häufig soll ich dir noch sagen, dass ich Deutscher bin und kein Schwede!“ antwortete Tom gereizt. Er versuchte sich von Mel zu befreien, was jedoch nur gelingen würde, wenn er härter vorging. Das wollte er jedoch nicht. „Ich muss los! Ich komme sonst zu spät zur Arbeit!“ Da er außer ein paar Statistenrollen bisher keinen wirklich lukrativen Vertrag als Schauspieler bekommen konnte, musste er – wie die meisten – seinen täglichen Lebensunterhalt mit verschiedenen Aushilfsjobs bestreiten. „Wann lädst du mich denn mal zu dir ein?“ fragte Mel und sah ihn mit schräg gestelltem Kopf von der Seite an. „Bald, Mel, bald! Das weißt du doch!“ antwortete er und entwand sich dann doch noch ihrem Arm. Mit schnellen Schritten entfernte er sich und machte sich auf dem Weg zur Arbeit. Erst spät abends kam er abgekämpft nach Hause. Die Arbeit und das Wetter hatten ihn geschafft. Die Dusche kühlte zwar kurz, aber eine funktionierende Klimaanlage wäre sicher noch um einiges besser. Erschöpft wie er war zog er sich einfach nur einen Boxershorts an, stellte den Fernseher an und legte sich auf sein Bett. Durch das geöffnete Fenster kam ab und zu eine leichte Brise und kühlte die schweißnasse Haut ein wenig. Er nahm sich sein Textheft, um den Text für einen kleinen Werbespot zu üben und versuchte sich diesen in sein ausgelaugtes Hirn zu prügeln. Nach zwei Zeilen entglitt ihm jedoch das Heft und sein Körper musste seiner Erschöpfung Tribut zollen. Schon nach wenigen Augenblicken war er tief und fest eingeschlafen.
Er hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte. Jedoch der harte, kalte Gegenstand, der ihm plötzlich an die Schläfe gedrückt wurde, ließ ihn sofort wach werden. Irgendwie wusste er sofort, dass das nichts Gutes war. Und instinktiv bewegte er sich fast gar nicht und die Bewegungen die er tat, geschahen in Zeitlupentempo.
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