Freitagnachmittag

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Freitagnachmittag

Freitagnachmittag

Alnonymus

Dabei passieren mehrere Dinge gleichzeitig: Der Reader gleitet aus ihrer Linken auf den Boden, die Rechte zieht sie blitzschnell aus ihrem Schoß, um mit der Hand sofort den Rock zwischen ihre Beine zu schieben.

Dabei dreht sie sich nach links auf mich zu, stützt sich auf den frei gewordenen Arm ab. Die ganze Haltung verrät Anspannung und Abwehr, während sie mich ungläubig mit vor Schreck geweiteten Augen anstarrt. Wie ich mit meinen Einssechsundachzig dicht vor ihr stehe, scheine ich tatsächlich bedrohlich zu wirken. So knie ich nieder, setze mich auf meine aufgerichteten Fersen, während ich ihr meine offenen Hände zeige. Hinhocken kann ich mich nicht, dann würde ich den prallen Lümmel in meiner Hose schmerzhaft einklemmen, doch es geht auch so. „Sie brauchen wirklich nicht zu erschrecken.“ wiederhole ich lächelnd, „Ich will ihnen nichts Böses.“ „Was wollen sie denn?“ fragt sie in scharfem Ton. „Nun“, erkläre ich, „ich habe hier nur einen Spaziergang gemacht, und normalerweise treffe ich dabei niemanden, aber dann habe ich sie hier sitzen sehen, so ganz in ihr Buch versunken. … Entschuldigung, ich weiß es war unhöflich, aber ich konnte meine Blicke einfach nicht von ihnen lassen, wie sie so dasaßen.“ „Was!!!“ unterbricht sie mich scharf, „Sie haben sich angeschlichen um mich heimlich zu beobachten? … Sie Spanner!!“

„Nein!“ antworte ich ruhig, „Davon kann nicht die Rede sein. Ich habe mich ganz normal bewegt und stand dort auf dem Weg. Wenn sie den Kopf gehoben hätten, dann hätten sie mich gesehen.“ Die Antwort scheint sie etwas zu beruhigen, trotzdem ist sie noch irgendwie abweisend, als sie wieder fragt: „Was wollen sie denn nun vom mir?“ „Wissen sie“, beginne ich zögernd, „wie sie so ganz in ihrem Buch versunken waren, … habe ich den Eindruck gehabt, dass es sich um eine sehr lustvolle Geschichte handeln muss, … ich meine, … so wie sie sich verhalten haben.

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