… Na ja, und ich sammle erotische Literatur, … und ich wollte sie nur nach dem Titel des Buches fragen, … denn wenn ich es noch nicht habe, könnte ich es mir ja bestellen.“ Mein unschuldiges Lächeln begleitet meine Erklärung: „Ich weiß, es hört sich wie die dümmste Anmache der Welt an, … aber ich möchte wirklich nur den Buchtitel wissen.“ Die Unbekannte vor mir schaut verlegen auf den Boden, denn sie weiß ja genau, wobei ich sie beobachtet habe, nämlich mit den Fingern tief in ihrem Schoß. Zumindest scheint sie ihre ängstliche Abwehrhaltung überwunden zu haben.
„Die Memoiren der Fanny Hill.“ flüstert sie schließlich. „Oh ja.“ flüstere ich nun auch, „Das ist auch nach mehr als 250 Jahren noch ein wundervolles, erotisches Buch. … Ich habe davon sogar drei Ausgaben in meinem Bücherregal. … Darf ich fragen, ob ihre digitale Ausgabe auch mit Bildern ist?“ „Mit Bildern? Nein! Wie meinen sie das?“ kommt es etwas ungläubig zurück. „Mit Bildern.“ bestätige ich, „Wissen sie, das Original enthält viele detaillierte Zeichnungen, … nun ja, … auf denen genau dargestellt ist, was Fanny und die Männer so miteinander machen. … Die Bilder bereichern die Geschichte sehr. … Aber mal eine andere Frage: Lesen sie oft erotische Literatur?“ Sie schüttelt den Kopf: „Nein es ist das erste Mal. … Eine Freundin hat mir den Reader geliehen und gemeint, dass es etwas Anregendes für einsame Stunden ist. … Hätte ich gewusst, wie anregend, wäre ich besser zuhause geblieben, aber ich komme manchmal hierher zum Lesen, denn es ist schöner als in meiner Wohnung und ruhiger als im Park, und normalerweise bin ich hier ungestört. … Gott, ist mir das peinlich. … Irgendwie hat es sich … verselbstständigt.“ Ich lache: „Trösten sie sich, mir ist es auch fast mal so ergangen, wie ihnen. Deshalb lese ich meine Bücher nur noch im Bett oder auf dem Sofa. … Obwohl hier natürlich ein wundervoller Ort zum Lesen ist“
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