| Reminiszenz an Fanny Hill - Teil 1 |
Endlich Freitagnachmittag. Die Woche hat ganz schön geschlaucht, aber so ist das, wenn man als Projektleiter gleich zwei Baustellen, die sich auch noch in der Startphase befinden, an der Backe hat. Doch nun ist Wochenende. Ich werde mich garantiert mit niemanden treffen, sondern mich nur erholen, die Seele baumeln lassen, gute Musik hören und ein anregendes Buch lesen. Dafür habe ich ein Refugium: Meine kleine Penthouse-Wohnung, den einzigen Luxus, den ich mir leiste. Es ist wirklich gemütlich. Wenn man durch die Wohnungstür tritt und den kleinen Eingangsbereich durchquert, steht man schon im großzügig geschnittenen und überaus gemütlichen Wohn-Essraum mit Kochinsel. Zum Abstellraum geht ein verborgener Durchlass, ansonsten hat der Raum nur zwei Türen, eine geht ins luxuriöse Bad, die andere ins Schlafzimmer. Das Schönste ist aber, dass man sowohl vom Wohnraum als auch vom Schlafzimmer auf die große Dachterrasse gelangen kann. Hier plane ich mein Wochenende zu verbringen, zumal draußen eine richtige Wohlfühltemperatur herrscht, noch nicht diese Affenhitze, sondern einfach schönes Juliwetter, das auch weiter anhalten soll.
Erst aber einmal ab unter die Dusche, um mir den Geruch der Arbeit abzuspülen, dann bereite ich mir ein kleines Essen zu, das ich mit einem Bier auf der Dachterrasse genieße. Ich lasse meinen Blick schweifen, zur Rechten über die Dächer der Stadt, zur Linken über den nur einen Häuserblock entfernten See und den ausgedehnten Wald, direkt am Stadtrand. Ich überlege kurz, dann entscheide ich mich doch für einen Spaziergang am See um besser abschalten zu können. Ich ziehe mir meine lange Sommerhose und das langärmelige Leinenhemd an, denn dort ist jetzt sicherlich mit Stechmücken zu rechnen. Drunter ziehe ich nur eine Badehose, falls ich mich wieder erwarten doch noch zu einem Sprung in den See entscheiden sollte.
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