Fremder

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PMAutor

Es war ein heißer Sommertag, als ich gedankenverloren im schwankenden, übervollen Bus stand und an den in der Mittagshitze dampfenden Körpern vorbei nach draußen schaute. Es war schlimm heute und an der nächsten Haltestelle drängten noch mehr Leute herein. Ein hoch aufgeschossener, adretter junger Mann von vielleicht dreiundzwanzig stellte sich neben mich und schaute mich an. Als der Bus anruckte fasste er haltsuchend nach derselben Stange wie ich und traf auf meine Hand. »Oh, bitte verzeihen Sie mir!«
»Kann schon passieren«, ich nickte ihm freundlich zu und mein Blick traf seine Augen ... es war wie ein Stich. Dieser Blick zusammen mit seinen fünf so harmlosen Worten brachte mein Blut in Wallung und zündete ein Feuer. Es war, als wenn ich aus einem stupiden, alltäglichen Traum erwachte. Dieser Mann war verdammt jung, verdammt schön, groß, breit und er duftete so herrlich. Warum sah er mich so an und warum lächelte er dabei so sexy, so verführerisch und so unverschämt sieghaft, so als wenn er mich gleich bekommen würde? Und mir war in diesem Augenblick so, als würde ich es auch zulassen.
»Oh das macht doch nichts«, sagte ich in meiner süßesten Art. Dabei ringelte ich vor Erregung mit dem Finger in einer widerspenstigen, blonden Locke. Als ich wieder seinen Blick suchte, verhakelte ich mich sofort in seinen hellblauen Augen. Ich wurde rot. Ich, eine Frau über dreißig wurde rot, weil mich ein junger Mann ansah? Was war mit mir, ich stand doch sonst über solchen kindischen Augenspielereien? Diesmal aber war es anders, etwas befahl mir diesen Mann bei mir zu halten und so lange als möglich seine Nähe zu bewahren, seinen Duft zu atmen, seinen Blick zu trinken. – Nur, wie sollte ich das anstellen, was sollte ich sagen, ja wie sollte ich ihn denn aufhalten und womit? Taschentuch fallen lassen, vielleicht die Handtasche? Blödsinn. Das einfachste ist oft das Beste, ich ließ meinen Fahrschein fallen und bückte mich in seine Richtung. Ich ging in die Knie und merkte im selben Augenblick wie auch er es tat. Wie wir es beide im dem Gedränge fertig brachten war mir schleierhaft. Dann aber passierte etwas, was ich nicht besser hätte planen können. Mein enger Rock sprang über meine Schenkel und noch höher und gab den Blick frei auf mein Tangahöschen. Was war geschehen? Wir hatten uns beide zueinander gehockt um den Fahrschein zu suchen. Stattdessen aber schaute ich auf die Füllung seines gespreizten Schrittes und er mir auf die geöffneten Schenkel und mein halbdurchsichtiges, nur wenig verhüllendes, schwarzes Höschen. Es dauerte nur einen Augenblick, aber ich genoss seinen Blick und sein erstaunt fragendes Gesicht mit diesem seltsamen Lächeln. In der nächsten Sekunde hatte er meinen Fahrschein gefunden und erhob sich. Er fasste mir unter meine Ellenbogen, aber diese neue Berührung, um mich sanft hochzuheben, ließ mich schon wieder auflodern, wie unter einer alles verzehrenden Flamme. Mir wurde heiß und heißer, ich fühlte die Röte ins Gesicht schießen und mein Nasswerden zwischen den Schenkeln. Was geschah da mit mir? Noch nie hatte mich ein Mann so schnell erregen können. Waren es seine Blicke, seine Bewegungen oder die sanften und festen Berührungen seiner schlanken Finger, als er mir aufhalf? Oder alles zusammen. Oder war ich es die in einer so besonderen, aufnahmebereiten Verfassung war?

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